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24.02.2011: Zurück in Deutschland.
07.02.: Zurück aus dem Outback. 5000 km in 10 Tagen - was für ein Roadtrip.
26.01.: Mit dem Campervan auf der Great Ocean Road unterwegs...
31.12.: Endlich nen eigenes Surfboard. Juhu!
29.12.: Zurueck in Sydney.
19.12.: 12 Stunden Zeitverschiebung. Einfacher zu rechnen :-)
18.12.: Gut in Fiji angekommen. Mit netten Leuten auf ner einsamen Insel. Wie im Film.
12.12.: Aufgrund von Wellenmangel nach Surfers Paradise weitergefahren. Hier auch keine Wellen. Grmbl.
10.12.: In Noosa. Die Sonne ist zurück. All about surfing.
03.12.: Back. Verregnet. Wurde beim Tauchen von einem Hai umkreist. Cool.
29.11.: 3 Tage Segeln um die Whitsunday Islands. Catch ya later!
28.11.: Hab heute vom Reisebus aus Kamele im Sonnenuntergang gesichtet. Afrika?
17.11.: Nun obdachlos und von nun an mit dem unterwegs, was in den Rucksack auf den Ruecken passt.
06.11.: Klausurenphase. Campen in der Bibliothek.
31.10.: Ab jetzt 10 Stunden Zeitverschiebung.

Freitag, 31. Dezember 2010

Leben live und Fiji-Fotos

Hier ein Einblick in Fijis Strassen-Leben. Barbecue in der Seitenstrasse. Love it (man beachte, wie der Faenger bei 1:53 sensationell die Wurst verfehlt. Nicht auszudenken, wenn er die gefangen haette :-) )!



Ausserdem gibts mehr Fotos online:

Dienstag, 28. Dezember 2010

Ni sa moce - bye bye Fiji

Hier sitze ich nun - auf dem Flughafen Nadi, in dem Land mit nur einem internationalen Airport, dort wo die Gate-Nummern noch einstellig sind. Dort, wo mich der den Reisepass kontrollierende Security-Officer (das sind die, die immer so kritisch gucken und komische Fragen stellen), überfreudig wieder erkannt hat, weil er heut morgen, als ich noch schlief, schon mein Haus besucht hat (und anscheinend hab ich mit ihm mal Kava getrunken und er kennt meinen Freund Nambo). Diese zweite Woche im Paradies würde ich, nach dem ersten "Paradies pur"-Teil, unter das Motto "Kultur pur" stellen. "Du warst nicht wirklich in Fiji, wenn du nicht die Leute in den Häusern getroffen hast", haben sie immer gesagt. Also bin ich mit Nambo durch die Botanik getingelt und hab seine Verwandten und Freunde kennen gelernt. Unglaublich gastfreundlich, dieses Völkchen. Küsschen von alten Tanten auf die Bäckchen, beziehungsweise, ich nenne es "Riechkuss": sie riechen, schnüffeln bzw. küssen (eine Mischung aus beidem) einem zur Begrüßung an der Backe. Da bekommt der Spruch "Die können sich nicht riechen" wieder sinn. Ein bisschen nervig war dieses ständige traditionelle Kava-Getrinke. Kava ist der traditionelle Fiji-Trank, den man auftischt, um Zeit zu verbringen und zu socialisen. Nach ein paar Bechern wird man taub im Kopf und auf der Zunge (also wie flüssiges Bekiffen)... Und es schmeckt (und sieht aus) wie braunes Dreckwasser. Naja, was will man machen, Traditionen :) Die Fijianer sind übelst gastfreundlich, und alles ist sehr informell und locker. Es gibt überall immer reichlich zu essen (Fiji ist sehr reich an coolen Früchten und Essen, zum Beispiel stehen in jedem Garten Mango-, Avocado-, Bananen- und Brotbäume rum - fragt mich nich nach letzterem). Wenn man irgendwo zu Gast ist, wird sich nicht an den Tisch gesetzt, sondern entweder aufn Boden oder wo man halt grad Platz findet. Der Tisch ist meistens ne ausgebreitete Decke aufm Boden. Im schneidersitz auf der Strohmatte rum zu sitzen ist nach ein paar Minuten ganz schön anstrengend - so war ich eine lustige Attraktion für die Tanten ausm Dorf, als ich beim weihnachtsmahl ständig die Positionen gewechselt und Beine gerieben hab. Wundert mich, wie die süßen Fiji-Omas das so lange hinkriegen. Die Einheimischen geben ihren Gästen immer das Gefühl, König zu sein. Ein bisschen komisch fühlt man sich da schon - wenn dir zum Beispiel die Mutter das vierte Hauptgericht serviert, der Vater den Saft nachschenkt und die Tochter mit dem Palmenblatt frische Luft zuwedelt...

Das Wetter war mega interessant: 30°, blauer Himmel, plötzlich 15 Minuten Platzregen, dann wieder blauer Himmel für zwei Stunden, dann wieder 15 Minuten Platzregen. Richtig herrlich, dass man weiß, dass der Regen gleich wieder aufhört.

Natürlich gab es auch so manche Herausforderungen: Wenn man da so abends aufm Boden gebettet liegt und die Kakerlaken einem vor der Nase rumkrabbeln. Oder wenn täglich ab 8 Uhr der Strom und ab 21 Uhr das Wasser abgestellt wird. Oder die generelle Hygiene in den Duschen.. das Leben fühlt sich eher wie Zelten an. Reisen verändert.

Als ich noch in Sydney war, hab ich auf der Karte von Fiji ein Dorf namens "Sandro" entdeckt. Wie fett ist das denn, ein Ort, der so heißt wie du? :-) Als Nambo einmal  beschäftigt war, hab ich mich allein aufgemacht, es zu finden. War nicht ganz einfach, denn eigentlich wusste niemand von dessen Existenz. Nach ein paar Stunden mit Bussen, laufen, rumfragen, Taxis hab ich's dann irgendwie gefunden (war in der Pampa..) und mich gleich zum Dorfhäuptling durchgefragt. Der wirkte ziemlich gelangweilt und konnte kein englisch. Mit meinen geringen Fijikenntnissen war die Konversation dann natürlich nach wenigen Minuten ausgelutscht. Dabei war ich anscheinend der erste Besucher in dem Dorf seit Jahren. Hab mich dann mit ein paar rumstreunenden Kindern angefreundet, die mir stolz ihr Dorf präsentiert haben - als ich ging, war wieder dieses komische Gefühl da, neugewonnene "Freunde" wohl nie wieder zu sehen. Ciao Sandro - Reisen prägt.

Insgesamt ist Fiji eine andere Welt. Traumhafte Pazifikstrände auf der einen Seite und herzlichste Menschen auf der anderen. Lebens- und Bauweise exakt wie in Südafrika, aber viel mehr natürliche Ressourcen und dadurch mehr Entwicklungspotential. Nur die Einstellung der "Fiji Zeit" (das ist, keine Pläne zu machen und hundert Prozent im Jetzt zu leben) hält die Entwicklung ein bisschen zurück. Was will man lieber - entspanntes und unstressiges Leben oder Fortschritt? Gibt's nen Kompromiss?

Neue Bilder gibt's bald...

Freitag, 24. Dezember 2010

Weihnachtsgruss


Ich wuensche allen ein wunderschoenes Weihnachtsfest. Ein paar ruhige Tage, gute Gespraeche, saftige Braten. Enjoy!

Montag, 20. Dezember 2010

Fiji Time

Bula! Bin nun schon seit fünf Tagen in Fidschi. Die letzten Wochen in Australien hab ich mit Leuten verbracht, die ich auf dem Segelboot in den Whitsunday Islands kennen gelernt hab. Sind zusammen nach Agnes Water gereist, der veträumten Küstenstadt, dann nach Noosa und dann nach Surfers Paradise. Mittendrin hat sich die Gruppe geteilt und es sind andere, coole Leute dazugekommen. Von Surfers Paradise bin ich dann nach Brisbane zum Flughafen gefahren, von wo aus ich am 15.12. nach Nadi, Fiji geflogen bin. Ich bin eigentlich hier, weil mich Nabo, ein Freund von Hillsong in Sydney, zu seiner Familie, in sein Dorf, für Weihnachten eingeladen hat. Der kommt aber erst heute (Montag) an, sodass ich die letzten Tage Zeit hatte, die Gegend zu erkunden.

Man sagt, dass die Fischianer die gastfreundlichsten Menschen der Welt sind. Bei der Ankunft am Flughafen wurde unser Flugzeug von einer Gruppe gitarrenspielender Einheimischer begrüßt - morgens um fünf (das nenn ich Einsatz). Alle lachen und sind freundlich. Auch sonst erinnert hier viel an Afrika - der Lebensstandard, der Mindestlohn, die Hygiene, die Einfachheit, die Mentalität. Man lebt in Fiji Time - "Fidschi-Zeit" - d.h. Verabredungen sind eher locker, Pläne gibt's weniger, alles und alle sind relaxt. Hab direkt bei der Ankunft im Hostel hier nette Leute getroffen, mit denen ich dann gleich nen Trip auf eine der vorgelagerten einsamen Insel geplant hab. Dort haben wir noch mehr nette Menschen getroffen und haben drei unvergessliche Tage erlebt. Die Gegend hier ist atemberaubend: Glasklares, türkises Wasser, Sandinseln mit Urwald und Mini-Berg drauf, hohen, dünnen Palmen mit Kokosnüssen, ein eigenes Korallenriff für jedes Inselchen. Gerade ist Regenzeit, d.h. dass es jeden Tag nachmittags für 1-2 Stunden regnet. Das ist sehr cool, denn erstens ist der Regen warm und zweitens weiß man, dass er bald aufhören wird. Manchmal spielen wir zur Abkühlung während dem Regen Volleyball...

Wir waren also auf Mana, einer zur Inselgruppe der Mamanuca-Gruppe gehörenden Inseln. In der Nähe wurde auch Cast Away (mit Tom Hanks) gedreht. Vor der Insel war ein Korallenriff, in dem man toll schnorcheln konnte und etwa eine Stunde harte Kajakfahrt übers offene Meer weg eine kleine Sandbank, die wir einmal besucht haben. Ein Traum: unter uns sind die Rochen langgeschwommen, die Fische, das Riff mit seinen Landschaften. Auf der Sandbank war nichts außer ein paar toten Stöcken. Trotzdem Kindheitstraum :-) Am nächsten Tag war ich in der Gegend handfischen (angeln ohne Angel, nur mit Schnur) vom Boot aus - das war cool! Man hatte vom Boot aus eine Sicht von 8-10 m (schwer zu schätzen) ins Meer rein und hat somit seinen Köder und die umliegenden Fische gesehen.... Kein Rätselraten und Abwarten mehr :-) Hab leider nur zwei Korallen gefangen. Noch ein Kindheitstraum hat sich erfüllt: Bin ne Palme hochgeklettert, hab ne Kokosnuss gepflückt, mir Werkzeuge zum knacken gesucht und hab ihre Milch getrunken. In solchen Momenten steht die Zeit still :-)

Alles ist irgendwie wie im Traum, meine Reisefreunde sagten auch ein paar Mal, dass man es gar nicht realisiert, was man gerade erlebt, weil es so unreal scheint. Einfach perfekt. Heut abend hole ich meinen Freund Nabo vom Flughafen ab und wir gehen auf seine Insel, Vanua Levu. Dazu müssen wir 12 Stunden mit der Fähre fahren, heidewitzka. Man sagte mir schon, dass es in der Gegend, in der sein Dorf liegt, wohl weder Straßen noch Elektrizität geben wird. Und die Fijianer haben uns erzählt, sie waren vor der Invasion der Engländer Kannibalen. HOA. Wenn ich mich bis in 2 Wochen nicht melde, bitte ich höflich, einen Suchtrupp loszuschicken :-)

Ein paar Eindrücke gibt's bei Picasa: http://picasaweb.google.com/chubster85/Fidschi.

Freitag, 10. Dezember 2010

Das wahre Gesicht der Dinge

Es ist vieles nicht so, wie es scheint. Den weißesten Sandstrand der Welt, bestehend aus 99,7 % Quarz, kennt man ausschließlich so:

WAS für ein Ort zum Seele baumeln lassen. Menschen geben ihre Jahresurlaubsersparnisse aus, um dort über die Sandbänke zu stromern. Leider sieht die Realität manchmal viel grauer und trister aus:


Vielleicht aber auch nur an dem Tag in der Sekunde, als ich da war :-)

Andere Realitätsverzerrungen kann man bei Surfbildernbeobachten. Fast alle Surfbilder zeigen gebräunte California Beach Boys, die in der Barrel hocken oder mit ihren Turns die Welle zerschneiden. Die Unfälle werden verschwiegen, die Momente, in denen Salzwasser geschluckt wird, die missglückten Fotos bleiben in der Schublade. Exklusiv, hier und heute wird die harte Realität offenbart: Das wahre Bild vorher und eine Sekunde nachher, ungeschminkt und nass. Die Ehre zerstörend und das wahre Gesicht zeigend. Hosen runner und Beine in die Luft!


Grüße aus Noosa!

Dienstag, 7. Dezember 2010

viel und wenig zu erzählen...

Ich sitze in Agnes Water, einem abgeschiedenen Küstenstädtchen an der Ostküste. Der Regen, der mich seit 2 Monaten fast täglich begleitet hat, hat seit 2 Tagen plötzlich und sehr unerwartet den Schwanz eingezogen. Die Sonne brennt und ich fühle mich, als wäre ich endlich in Australien. Die regnerische Zeit in Sydney und der die Nässe als Begleiter meines Trip an der Ostküste sind hoffentlich vorbei, und wenn nicht, dann hab ich gelernt, das Leben auch mit Regen zu genießen.

Hier gibt es nichts. 1500 Einwohner, ein paar Shops, einen Strand, eine Surfschule. Keinen Handyempfang und schleichend langsames Internet. Abseits vom Massentourismus, der die gesamte Ostküste in eine schleimige Subkultur hüllt.

Nach der tollen Zeit in Cairns war ich 2 Tage in Mission Beach (Regen), dann 3 Tage auf einem Segelboot rund um die Whitsunday Islands (Regen) und bin dann nach Agnes Water weitergefahren (Regen). Ich glaub, ich hab atemberaubende Orte gesehen, leider sehen die ganzen tollen Postkartenmotive bei Regen alle irgendwie grau und trist aus. Ich war wohl am wohl schönsten Strand der Welt (Whitehaven Beach), aber leider war er grau und nass. Da man bei Regenwetter in Australien so gut wie nichts machen kann (dies ist ein Outdoor-Land), bleibt das einzige, womit man sich die Zeit vertreibt, die Menschen. Leute treffen, Gespräche führen, Freundschaften schließen. Alle vertreiben sich den ganzen Tag mit reden. Reden reden reden. Ungewöhnlich für einen Deutschen (zum Glück hab ich mit reden kein Problem :-D ).

Die Tage auf dem Boot waren speziell. Der Segeltrip war ein Motorboot-Trip, da das Segel in 2 Teile zerbrochen ist. Das Boot war undicht, sodass ich nachts von den Tropfen aufgewacht bin, die sich ihren Weg von oben ins Innere in mein Bett gebahnt haben. 25 Leute auf einem kleinen Boot, alles hatte einen sehr speziellen Geruch, alles war ein bisschen versifft, alles ein bisschen unhygienisch. Wenigstens Leute zum socializen da. Geschlafen hat man ankernd in Buchten. Morgens wurde geschnorchelt oder getaucht. Einen Tag sind wir wieder zum Great Barrier Reef rausgefahren - das war umwerfend (und wohl der einzige sonnige Tag der Reise)!! Bin beim Tauchen von einem Hai umkreist worden und hab zwei andere Dreiergruppen von Haien (waren so ungefähr 1,80m groß) gesehen. Umwerfend!! Außerdem eine Unterwasser-Sicht von einer Millionen Metern :-) Unterwasserlandschaften, die mir den Atem verschlagen haben (zum Glück nicht im wörtlichen Sinne), Nemofische, die neugierig aus der Seeanemone geguckt haben. Fischschwarm-Autobahnen, die friedlich ihre Bahnen gezogen haben, oder riesige Fischschwärme, in denen man mittendrin rumgeschnorchelt ist. Und wieder Regen :-)

Hier in Agnes Water habe ich wieder gelernt, was es ist, das Sinn macht: Menschen. Habe auf dem Schiff ein paar coole Typen kennen gelernt, mit denen ich mich gut verstanden habe. Wir wollten eigentlich in einen Nationalpark reisen, der aber leider wegen Überflutung geschlossen war (natürlich..), so sind wir nach Agnes Water (wo ich jetzt bin).. Hier vertreiben wir uns die Tage wie alte Freunde: Morgens surfen, abends kochen, dazwischen chillen, erkunden, shoppen, reden. Es ist einfach ein Traum.

Ich weiß wieder, wo der langweiligste Ort der Welt ist: Alleine im Paradies.


Samstag, 27. November 2010

Bericht vom Regenwald-Roadtrip

Habe gerade den Blog vom Sascha entdeckt. Sascha habe ich im Hostel in Cairns kennen gelernt und bin mit ihm in den Norden gefahren. Er hat ausführlich über unseren Roadtrip berichtet, das erspart mir einiges an Arbeit :-)

http://sascha-weit-weg.blogspot.com/2010/11/tribulation.html

http://sascha-weit-weg.blogspot.com/2010/11/wasserwege.html

Bilder folgen bald!

Donnerstag, 25. November 2010

der tropische Norden

Das Leben als Backpacker ist so anders. So anders. Man hat keine Privatsphäre, man lebt in heruntergekommenen Zimmern, man kocht in Töpfen aus dem zweiten Weltkrieg, man plant nicht mehr als zwei Tage voraus. Das Hygieneverständnis ändert sich rapide. Alles, was man zum Leben braucht, hat man in einem einzigen Rucksack. Man wird minimalistisch. Man trifft jeden Tag neue Freunde, hört Geschichten aus aller Welt, trifft die unglaublichsten Charaktere. Man schließt neue Freunde ins Herz und muss dann auch schon wieder "Goodbye" sagen. Das ist hart fürs Herz. Ständig Goodbye. Und ist der eine gegangen, kommt der nächste und es heißt wieder "Hey, wie heißt du? Wo kommst du her? Wie gehts?" und der ganze Spaß geht von vorne los. Es ist so anstrengend, aber so erfüllend. Und was man lernt: Man trifft sich immer zwei Mal. Von nun an sind "Goodbyes" nicht mehr entgültig. "Wir sehen uns wieder!"

In der letzten Woche hab ich so viel erlebt, dass ich es noch gar nicht verarbeitet hab. Hier in Cairns, im tropischen Norden Queenslands, gibt es eigentlich nur Regenwald, sonst nichts. Man fühlt sich, als laufe man in einem seiner Desktophintergründe rum. Ich habe Wasserfälle gesehen, die gibts gar nicht. Bin in ihnen geschwommen. Ich war am Great Barrier Reef tauchen. Bin durch unterirdische Korallen-Tunnel getaucht, hab mich gefühlt wie im James Bond Film. Hab metergroße Muscheln gesehen, die sich bei Berührung schließen. Leider keine Schildkröten oder Haie... der Tauchschein hat sich trotzdem mehr als gelohnt. Hab mit Nemo (Clownfisch) gespielt, der sich in der Seeanemone versteckt hat. Der ist gar nicht so orange wie im Film :-) Trotzdem süß!

Außerdem hab ich mit ein paar Freunden ein Auto gemietet (für zwei Tage) und bin in den Norden gefahren, ans Cape Tribulation. So weit, dass es gar nicht mehr weiter ging. Bis zum Ende der Straße. Hier ist grad Regenzeit, d.h. es regnet am Tag für ein paar Stunden wie bescheuert, ist aber trotzdem 30°. Nach dem Regen ist es auf einen Schlag wieder sonnig. Check ich nich. Die Strände sind unglaublich: Regenwaldberg, dann Strand mit Palmen und dann das Meer (das aber nicht einfarbig blau, sondern wegen dem Great Barrier Reef meerfarbig blau und grün ist). Auf dem Rückweg hat es so sehr geschüttet, dass unsere Brücke vom Fluss überflutet war. Gefangen im Paradies!! Haben es nach einiger Wartezeit trotzdem versucht, mit viel Schwung und starkem Glauben wurden wir auch nicht weggespült (auch wenn's ehrlich knapp war). Abenteuer!! :o)

Und ich habe einen weiteren Punkt auf meiner "Haus-Baum-Frau"-Liste abgehakt: Ich habe eine Kokusnuss gesammelt, ausgepackt, geknackt und gegessen :-) Wir hatten einmal Hunger und waren am Strand... da lagen Kokosnüsse rum und ja........ nach einiger Knochenarbeit ging auch das und wir haben das Kokosfleisch gegessen und die Milch getrunken. Das erste Mal im Leben, dass mir Kokos schmeckt!! (ist halt frisch).

Heute starte ich nach Süden, die nächste Station heißt Mission Beach. Die Reise geht weiter.  

Are you ready boots? Start walking...

Donnerstag, 11. November 2010

Roadtrip Sydney - Brisbane

Lang ist's her - im September hatte ich eine Woche Ferien und hab sie genutzt, um aus dem regnerischen Sydney raus zu kommen. Bin mit meinem Freund Jeremy aus Hong Kong die Küste entlang nach Brisbane und zurück gefahren. Da Jeremy keinen Führerschein hat, durfte ich die 2200 km ganz allein fahren. YEAH :-) Ein paar (zugegebenermaßen wenige) Fotos sind jetzt online:


Sonntag, 7. November 2010

Aus der Traum.

Ich will jetzt nicht mit den typischen Blogger-Entschuldigungen anfangen. Nur kurz: Sorry, dass ich nicht so oft update. Okay das war's auch schon :-) Wie immer hat es seine Gründe. Meine sind nicht so rühmlich. vor vier Monaten bin ich hier gelandet und dachte, das Paradies vor meinen Füßen zu finden. Statt dessen erwartete mich eine herausfordernde und schwere Zeit, die mich an meine persönlichen Grenzen brachte. Zum Glück gehen auch diese Zeiten vorbei und deshalb blogge ich jetzt wieder :-)

So ein Auslandssemester ist schon eine durchwachsene Sache. Da gibt es tausend gute Zutaten. Ich habe Kulturen kennen gelernt, von deren Existenz ich vorher nichts wusste. Ich habe Freunde in Ländern, deren Namen ich nicht aussprechen kann. Ich habe in einer anderen Sprache studiert. Ich habe gefeiert. Ich hab tausend neue Freunde auf der ganzen Welt gewonnen. Ich lebte in Sydney. Da gibt es aber auch einen Haufen herausfordernde Sachen. Zuhause (in meinem Fall Tübingen) hat man seine gewohnte Umgebung. Seine Hobbies. Seinen Besitz. Dienstags Trampolin und Bier mit Ben. Grillparties mit meinen Freunden. Engagement, Projekte. Dort gibt es Konstanten, die das Leben gemütlich machen, die einem das Gefühl geben, heimisch zu sein. Man hat Verpflichtungen, Termine. Man hat eine Identität. Geht man ins Ausland mit nur dem, was in einen Rucksack passt, steht man auf einmal wie nackt vor seinem Leben. Keine Termine, keine Freunde, keine Gewohnheiten. Meine Gitarre ist nicht da. "Meine" Umwelt fehlt. Das bringt einen an Kernfragen seiner Identität: Was bin ich ohne meine Gewohnheiten? Was bin ich ohne meine Verpflichtungen? Was bin ich ohne meine Gitarre? Ohne meine Hobbies? WER bin ich überhaupt? Was will ich überhaupt?

Es ist ja nicht so, dass ich noch nie vorher im Ausland war, aber dieses Mal hat es mich echt volle Breitseite getroffen. Zum Glück haben schwierige Zeiten den Vorteil, dass man hinterher stärker und weiser als vorher ist. Ich hab mich und das Leben wieder neu (und ganz anders) kennen gelernt. Ich weiß mehr, was mich glücklich macht und was nicht. Was ich will und brauche und was nicht. Alleine im Paradies leben will ich zum Beispiel nicht (dann lieber in Kalt-und-Langweilig-Deutschland mit guten Freunden)! :o)

Der australische Sommer ist klasse: Das halbe Leben spielt sich am Strand ab. Vor der Uni, nach der Uni, zwischendrin wird gesurft. Oder gesonnt. Oder gewandert. Ich hab in unmittelbarer Reichweite 7 (!) wunderschöne Strände. So viele wie die Woche Tage. Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, wie es ist, in einer Stadt ohne Strand zu wohnen. Was tun die Leute da bloß den ganzen Tag?? Nichtsdestotrotz gibt es auch Verpflichtungen. Gerade ist Klausurenphase (3 Wochen). Ich muss dem schönen Strandleben absagen und mich bis nachts in der Bibliothek verkriechen. Noch zwei Wochen und es ist geschafft :-) Kämpfen und siegen. Generell ist es eine dumme Idee, in Sydney zum studieren zu wohnen. Nicht nur, dass die Lehre nicht die Beste ist, man kann aufgrund lauter Ablenkung auch gar nicht studieren! "Strand oder Bibliothek?" Schlümm! Tübingen forever!

Danach geht es auf Reisen. Bisher ist Australien-Ostküste und Südsee geplant. Silvester bin ich wieder in Sydney. Es bleibt spannend. Oder besser: Jetzt geht's erst richtig los.

Dienstag, 12. Oktober 2010

Spotlight

Ich hab da einen besonderen Freund. Als wir jünger waren, bereisten wir die Welt und hegten Pläne, irgendwann einmal in einer WG zu leben. Leider kam mir die Prinzessin seines Lebens zuvor - aus die Maus. Nun, einige Jahre später, leben wir in der selben Stadt. Am anderen Ende der Welt. Inklusive Prinzessin. Geschichten, die das Leben schreibt.

Montag, 4. Oktober 2010

Quallenstich zum Sommeranfang

Es ist wieder soweit! Wo ich in Durban noch verschont geblieben bin, hat es mich heute eiskalt erwischt: Die Blue Bottles sind wieder da. Zu Tausenden wurden sie heute an Land gespült, ein unfassbarer Anblick. Und ich latsch natürlich genau auf so ein glibbriges Viech drauf :-) Das fiese: Die bis zu 10 m langen Tentakeln sind noch giftig, auch wenn das Vieh schon lang tot ist......... Was ein hammer Omen für den Sommer (rein statistisch bin jetzt einen Sommer lang stichfrei, oder auch nicht)..

Damit bin ich aber nur einer von 10.000 Menschen in Australien, denen das diesen Sommer wohl passieren wird. Zehntausend! Lasse man sich auf der Zunge zergehen...

Sonntag, 3. Oktober 2010

Tag der Deutschen Einheit

Aufgrund der Zeitverschiebung hatte ich die Ehre, unseren Nationalfeiertag ein paar Stunden früher zu begehen. Leider ist er dann auch ein paar Stunden früher vorbei. Naja. Zur Feier des Tages habe ich meine ganze WG zusammengetrommelt und gehe in das Deutsche Restaurant "Löwenbräu" am Hafen. Endlich wieder Hefeweizen und Kalbsbraten! :-D

Ist es nicht der Wahnsinn, dass ein Volk, das ein halbes Jahrhundert durch staatliche Waffengewalt getrennt wurde, seit 20 Jahren wieder "unter einem Dach" leben kann? Dass ein Gefängnis mit 16 Millionen Einwohnern (die DDR) geöffnet wurde? Egal wie "gut" oder "schlecht" (Menschen beurteilen das ja immer nach dem subjektiven Vor- oder Nachteilen, die man persönlich daraus hatte, anstatt nach objektiven Standpunkten) die Entscheidung war, ist es nicht ein Prinzip, dass ein Volk nicht gegen seinen Willen gewaltsam separiert werden darf?

Zieht euch diese Videos rein und schaut in die Gesichter der Menschen. Der Wahnsinn.

http://www.youtube.com/watch?v=bmNR-AtnGQs

http://www.youtube.com/watch?v=6jPQM4o21aM


PS: Heute ist außerdem Gründungstag Koreas und Tag der Offenen Moschee in Deutschland. Zur Info x-)

Samstag, 2. Oktober 2010

daylight saving time / Sommerzeit

Heute nacht werden hier die Uhren umgestellt. Auch wenn das jetzt schräg klingen mag: auf Sommerzeit (englisch: daylight saving time). Das seltsame ist: Nicht alle Staaten in Australien machen dabei mit. Der Staat, in dem ich lebe, heißt New South Wales und ist dabei, der Staat nördlich von hier, Queensland, weigert sich. Muss also beim Reisen später aufpassen, dass mir nicht Ähnliches passiert wie damals mit'm Robin in Namibia, als wir morgens um 4 in der Wüste hupend vorm Nationalparktor standen, das erst um 5 geöffnet hat.............. Südafrika hatte auch keine Zeitumstellung :-)

Was das für uns bedeuetet: Deutschland wird ab heut nacht 2/3 Uhr (18/19 Uhr deutscher Zeit) statt wie bisher Acht auf einmal Neun Stunden Zeitverschiebung haben. An die fleißigen Telefonanden: Bitte drauf achten :-) Es wird also NOCH schwieriger als bisher, eine geeignete Zeit zum Telefonieren zu finden.

Als ob das nicht genug wäre, steht in vielen Staaten Europas bald auch eine Umstellung bevor: Die Winterzeit beginnt. Dann werden es statt 9 Stunden auf einmal 10 Stunden (erst ist Australien eine Stunde nach hinten gegangen, dann Deutschland eine nach vorn). Vielleicht ist das so viel, dass man schon wieder einfachere Zeiten zum telefonieren findet :-)

so long,
sandro

Freitag, 1. Oktober 2010

Dinge, die es hier nicht gibt..

Nach 12 Wochen Australien fallen mir einige Dinge auf, die man hier im Supermarkt vergeblich sucht:
  • Schokomüsli
  • Mozzarella
  • Dessert-Joghurts (die mit der Ecke, puhuuuu)
  • gescheite Bollschen
Könnte man daraus jetzt folgern, dass die Australier deshalb so gechillt sind, weil sie nix haben? Satisfied by less? :-)

PS: Dies ist kein Appell, der Zoll wird die Sachen sowas von aus dem Verkehr ziehen! Meine liebe Frau mama hat mir einmal Pfefferminzblätter geschickt, die kamen nach dreifacher Laufzeit kleingehexelt hier an, mit Gruß vom Zoll...

Sonntag, 19. September 2010

zurück aus den Bergen

Bin gerade aus den Bergen heimgekehrt. 3 Tage campen bei frierenden Nachttemperaturen, kein Wasser, kein Strom, kein Handyempfang und keine Zivilisation. Dafür jede Menge cooler Leute vom "UNSW Outdoor Club", dem ich spontan beigetreten bin (das ganze war eigentlich so spontan, dass ich nicht einmal genug Futter gekauft hab: Hab mein Dasein mit ein paar Scheiben Weißbrot, nem Glas Nutella und ner Flasche Wasser gefristet). Dass es in Australien kalt ist, weiß ich ja schon lang, aber da oben im Wald ist es noch einmal 15 Grad kälter als hier in der Stadt (wow). Wie erfüllend das ist, mit `ner kalten Nase aufzuwachen (der Rest war dank Doppellage Pullover und Dreifachlage T-Shirts warm genuch!) :-)

Die Tage haben wir uns mit Canyoning und Rock-Climbing (sagt man "Felsenklettern"? klingt seltsam) vertrieben. Canyoning ist ein typischer Kleine-Jungs-Sport für große Jungs: Man sucht sich einen Canyon (das ist ein Fluss in einer Schlucht) und versucht dem Flussverlauf so weit wie möglich zu folgen. Dabei stößt man auf allerlei natürliche Hindernisse: Wasserfälle, Steilhänge, Felswände, Erdrütsche, die man dann meistens mit Abseilen überwindet (oder mit Springen und Schwimmen..). Man seilt sich IM oder NEBEN dem Wasserfall ab. Oder irgendwo freihängend ganz ohne Wand. Nervenkitzelig... Obertraum! Rock-Climbing ist selbsterklärend: Statt nem Baum sucht man sich nen Felsen im Canyon und versucht, hoch zu kraxeln. Bestens gesichert mit Klettergurten etc. Absolut herrlich und man findet seine Grenzen und überschreitet sie!

Für die digitalen: Unser Campingplatz bei Google Earth. Irgendwo im Nirgendwo. Die Straße dorthin war schlimmer als die meisten, die ich in Afrika gesehen hab :-D

Das sind nadürlich beides Sachen, die man auch in Deutschland machen kann, aber ich bin halt in Australien :-D Und in der sächsischen Schweiz fliegen nicht die erschrockenen Papageien davon, wenn man einen ruhigen Platz für die Morgentoilette sucht...

Sonntag, 5. September 2010

Gruss aus Queensland

Aufm Roadtrip kann man Lustiges erleben! Ein paar Stunden noerdlich von Sydney versteht man die Australier nicht mehr, wie schockierend. Hier gibt es moeglicherweise auch sowas wie "Australisches Schwaebisch" ;-) Wilde Kangaroo-Familien, die sich auf Golfplaetzen breit machen, Staedte die sich "Miami Beach" nennen, ... Sind gerade in "Surfers Paradise" angekommen und es regnet. TOLL :-D

Dienstag, 31. August 2010

...nur in Australien

Sowas gibt's echt nur hier. Da will ich in aller Ruhe meine Miete in der Bank bezahlen, entwickelt sich doch währenddessen folgendes Gespräch mit der Angestellten (immer dran denken: in der BANK):

(meine Antworten großzügig gekürzt)
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"Hallo, wie gehts?"
(...gut und so...Miete bezahlen...)

"Du wohnst in den Wohnheimen der Uni? Wo ist das?"
(...bla...irgendwo...)

"Heute schon Uni gehabt?"
(...nein, blabla...)

"Ah, dann kannst du ja an den Strand gehen und relaxen!"
(...)

"Wo kommst du her? Schweden?"
(... x-) ...)
-------------------------------------------------------------

*kopfschüttel* in einer Bank................. Die Australier sind echt zu gechillt in ihrem Leben............... Was lernen wir daraus? Hier braucht man nicht einmal Facebook, man verliert seine Privatsphäre an anderen Orten :-D

Das war jetzt übrigens schon der zweite komische Akzent, der mir nahegelegt wurde. Mit "schwedisch" komm ich klar, aber "französisch" hab ich noch immer nicht verkraftet............ ob ich mal ne Sprachschule konsultieren sollte?

Montag, 30. August 2010

Die Uni in Flammen


Am gestrigen Sonntach morgen hat's in der Uni deftig gebrannt. Nebenerscheinungen waren eine Highway-Komplettsperrung, dunkle Rauchschwaden über der Stadt und 100 Feuerwehrleute im Einsatz. Auf englisch haben die übrigens die coole Bezeichnung "firefighters". Ist das nicht viel attraktiver für das Berufsorientierungs-Buch, das man in der 10. Klasse bekommt?

Hier zwei Videos aus den Nachrichten. Beim zweiten beachte man die Schaulustigen, die sich bei 6:04 an den Straßenrand setzen und gemütlich vespern, während die firefighters ihr Leben riskieren:

http://bigpondnews.com/articles/National/2010/08/29/UNSW_fire_extinguished_506303.html

http://freenews.com.au/eastern-suburbs/156-fire-destroys-building-at-university-of-nsw-in-kensington

PS: Niemand wurde verletzt.

Samstag, 28. August 2010

"Imagine"...

...war heute über den Stränden Sydneys zu lesen. Imagine! (deutsch: "Stell dir vor..."). Hat ein Flugzeug in den Himmel gemalt. Wie romantisch. Was stellst du dir, lieber Leser, heute so vor?

Mittwoch, 25. August 2010

Tauchschein FTW

Vier Abende Online-Theorie-Selbststudium, ein Schwimmbadtauchgang, vier Ozeantauchgänge, ein Examen mit 90% Bestehensgrenze. So sah mein Weg zum "Open Water Diver" aus - jetzt hab ich nen Tauchschein und darf bis zu 18m tief tauchen. Nur mit Partner natürlich (alleine wäre dumm und leichtsinnig und außerdem ist geteilte Freude doppelte Freude). Tauchen ist gar nicht so easy, wie ich immer dachte - das ist eher eine kleine Wissenschaft für sich. Früher dachte ich mal, man schnallt sich einfach ne Luftflasche auf den Rücken, geht ins Wasser und beobachtet die Fischlein - pustekuchen! Der erste Teil stimmt noch, wobei das ganze Equipment um die 30 kg wiegt (Flossen, Wetsuit, Tank, Weste, Gewichtsgürtel, Brille, Schnorchel)! Und damit nicht genug: An dir hängen unendlich viele Schläuche und Gerätschaften rum. Messgerätschaften für die Tiefe und den Luftdruck (damit man weiß, wann einem die Luft ausgeht), außerdem vier Schläuche für Luftzufuhr, Reserveluft, Indikatoren und Auftriebsregelung. Anstatt einfach Fische zu beobachten ist man eigentlich die meiste Zeit mit dem Überwachen der Messgeräte und dem Kontrollieren der Atmung und des Auftriebs beschäftigt. Wenn man die Atmung nicht kontrolliert, ist die Flasche in ein paar Minuten leergeatmet. Bei meinem ersten Ozeantauchgang hab ich in 20 Minuten 3000 Liter veratmet (an der Luft und in Ruhe sind es glaub um die 400 Liter).

Faszinierende Dinger lernt man da. Unter anderem, UNTER Wasser Wasser aus der Brille zu entfernen. Ja, das geht tatsächlich! Wir mussten abgefahrene Übungen machen: Unter Wasser sitzen, die Brille ABZIEHEN und wieder AUFZIEHEN und mit ner speziellen Technik das Wasser raustun/rausatmen (alles UNTER Wasser, nicht an der Oberfläche!). Echt abgefahren :-) Dann unter Wasser den Gewichtsgürtel aus- und anziehen, die Weste und den Tank abnehmen und wieder anziehen, das Mundstück mit dem Sauerstoff wegschmeißen und wiederfinden und so weiter und so fort.... Wenn man dann mal alles raushat und endlich genießen will, ist man staendig mit den Ohren beschäftigt - beim Steigen und Sinken muss man ständig Druckausgleich machen, so ähnlich wie im Flugzeug, nur viel öfter und sehr nass...........

Nichtsdestotrotz, wenn man das alles mal unter einen Hut bekommt, kann man in die unglaublich fesselnde Unterwasserwelt einsteigen, wo es keine Uhr und keinen Stress gibt. Nur 3-D-Feeling. Tauchen fühlt sich an wie schwerelos sein und wie wandern ohne Kraftaufwand. Eigentlich wie Fliegen :-) Die Landschaft da unten ist wie auf dem Mond und man "fliegt" einfach über Täler, anstatt durch sie durchzulaufen. Dann kann man mit den Luftblasen der Taucher, die unter einem schwimmen, spielen, Fische trietzen oder Stachelrochen beobachten. Einmal haben wir in 15 m Tiefe gesessen und gechillt. Wenn man da nach oben guckt, sieht man die Wasseroberfläche nicht mehr - GANZ komisches Gefühl :-)

Und man lernt viel fürs Leben. Für mich war der wichtigste Lernpunkt: "Es ist alles im Kopf!". Manchmal will man Panik schieben, entweder wegen der Abhängigkeit vom Sauerstoff, der Klaustrophobie, Wasser in der Brille oder der Tiefe... dann beruhigt man sich und rafft "Is doch alles in Ordnung!". Immer nach dem Motto "Stop, breathe, think, act!" (etwa "Erst kurze Pause, atmen, nachdenken und dann erst handeln!").
Na dann, auf zum Great Barrier Reef!

Freitag, 20. August 2010

neue Handynummer

Nur eine kurze Nachricht, um die Interessierten zu informieren, dass ich eine neue Handynummer hab:

(+61) 40 6 472 883

Kann jetzt recht günstig vom Handy in aller Herren Länder anrufen. Jetzt müsste nur noch überall in Australien der Netzempfang so gut sein wie in Sydney :-)

viele grüße

sandro


PS: http://www.billiger-telefonieren.de/ :o)

Samstag, 14. August 2010

Google's english is under all pig! I think I spider...

Aus aktuellem Anlass (die Leserschaft internationalisiert sich) und damit einem lieben Gruß an meine englischsprachigen Mitleser, die Google-Translate als Übersetzungshilfe benutzen! Habe gerade einmal ausprobiert, wie diese armen Menschen den/die/das Blog wohl empfinden. Und hab nicht schlecht geschmunzelt!

Worüber man sonst nur scherzt, wird dort tatsächlich wahr: Da liest man von "Karl Heinz underpants", von "All turn the wheel." oder "Time to make ship clear". Oder auch von "It is to get young dogs." Ach du junger Hannes! Was denken die Menschen wohl, über was für einen Schwachsinn ich hier schreibe? Lohnt sich, mal einen Blick rein zu werfen. Vielleicht wird dort aus diesem Beitrag auch ein "Ich verstehe nur Bahnhof"-Absatz? Mein lieber Herr Gesangsverein.

In diesem Sinne, until equal!

Dienstag, 10. August 2010

Sydney wechselt das Wetter wie Karl-Heinz die Unterhosen

                                 10.08.2010                                                         11.08.2010

Sonntag, 8. August 2010

Augen zu, Augen auf, Monat rum!

Raff ich nicht - gestern noch in Abu Dhabi gechillt, heute schon die Vorbereitung auf die ersten Mid-Semester-Exams. Gestern noch im Regen ertrunken, heute schon sonniges Frühlingsfrühstück aufm Balkon. Gestern noch dunkle erste Tage, heute schon Gedanken an die Verlängerung des Mietvertrags.

Es ist doch zum junge Hunde kriegen - der gute alte Hermann hat mit seinem Aufbruchsgefasel wohl mehr Recht als man im ersten Moment glauben mag.

Also was geht? Die Uni ist stressig wie die Sau, im positiven. Alles, was ich vorher gehört hab, stimmt: Man hat unendlich viele Aufgaben, die sind dafür meistens sehr machbar, aber man könnte halt jeden Tag den ganzen Tag arbeiten. In Deutschland wird viel viel mehr auf die Eigeninitiative der Studenten vertraut, hier kriegt man vorgekautes Essen, bloß nicht zu heiß. Echt eine tolle, neue Art zu studieren! Außerdem gibt es hier Klassenarbeiten mitten im Semester. Was ein Flashback zum Gymnasium! Ich merke leider, dass ich nicht zum Urlaub machen hier bin (noch nicht) - im Gegensatz zum Prototyp des Exchange-Student (von denen hier mehr als eine handvoll Exemplare rumläuft) - und hab mich mit 5 Uni-Tagen arrangiert.

Ein anderer Lernpunkt betrifft den Alltag: NICHTS ist billig hier (außer vielleicht der Tauchschein ;-) ). Was ich hier für's tägliche Essen ausgeb, geht auf keine Kuhhaut. Im Supermarkt vor dem Wurschtregal wird's mir ganz schwindelig. Da kommen Erinnerungen an Südafrika hoch, wo die Lebensmittelpreise wirklich im Keller waren. Ich seh mich schon über Weihnachten Orangen pflücken...

Weiterhin gibt es regemäßig Zustammenstöße mit australischen Fußgängern. Man sollte hier halt die Gehwege wirklich wie die Straßen benutzen (linke Seite ist gleich gute Seite!). Australien ist echt sowas wie ne Mischung aus den USA und Großbritannien (Achtung, wenn die Aussies das hören, gibt's Haue...).

Raucherplage

Heute erst ist mir ein weiterer Unterschied zwischen down under und up above aufgefallen. Komisch, dass ich das nicht schon viel früher bemerkt habe. Mag auch sein, dass ich mich irre, ABER: Rauchen scheint hier total out zu sein. Ich sehe weder Zigarettenautomaten noch Verkaufsstationen im Supermarkt (also diese großen wie in Deutschland an der Kasse), noch Menschen mit Glimmstängeln. Kenne natürlich auch die Gesetzeslage nicht und vielleicht guck ich auch nicht genau genug hin, aber das ist doch schon sehr seltsam.

Das hat natürlich den riesen Vorteil, dass man nachts von der Piste heim kommt und nicht stinkt wie ein Puma. Der Unterschied zu Deutschland ist: Hier beschwert sich keiner und anscheinend hat Rauchen hier auch kein "Cool"-Image (hab mir gestern böse Blicke von Australiern eingefangen, als ich mit dem Finger eine Rauchen-Geste gemacht hab).

Ist Australien ein Anti-Raucher-Land? Hat das am Ende etwas irgendwas mit Buschbrandgefahr zu tun? Oder doch nur jugendliche Aufklärung und gesunder Menschenverstand? Informationen gerne als Kommentar gesehen!

Donnerstag, 29. Juli 2010

strange things in Australia continued

Schnappschuss aus der Uni-Toilette:


Was die wohl für Erfahrungen gemacht haben, die sie zu diesem Schild inspirierten? Ist dies das unausgereifte Äquivalent zum "Bitte im Sitzen pinkeln"-Warnschild?

Dienstag, 27. Juli 2010

Drehrichtung des Badewannenstrudels

Die alte Frage: Fließt das Wasser aufgrund von physikalisch / atmosphärischen Kräften (->Corioliskraft) auf der Südhalbkugel andersrum ab? Aufmerksamen Simpsons-Verfolgern ist schon seit der Folge "Bart gegen Australien" (sehenswert!; 16. Folge der 6. Staffel) klar, dass es nicht so ist. Große Jungs und spieltriebliebende Männer müssen die Dinge jedoch selbst ausprobieren. Obwohl Bildung aus einer Zeichentrickserie schon oft gut war (kennt noch jemand "Es war einmal... das Leben"?).

Habe also die Toilettenspülungen und Waschbecken meiner Wohnung augiebig getestet und das Ergebnis ist: Die Abflussrichtung ist genau dieselbe wie daheim. DOLL. Dafür steht der Mond andersrum :-p

Im erleuchteten Sydney sieht man übrigens keinen Südhalbkugel-Sternenhimmel. Im Outback ist er hoffentlich umso gigantischer.........

[zum weiterlesen: http://www.zeit.de/stimmts/1997/1997_26_stimmts]

Sonntag, 25. Juli 2010

Gruß aus Little Asia

Australien - war das nicht das Land der braungebrannten Surferboys mit dem halbamerikanischen english accent, deren Vorfahren sämtlichst europäischen Gefilden entstammen? So oder so ähnlich stellt man es sich hier vor - die Realität ist ein bisschen anders. Und ich will vorerst klarstellen, dass ich sie alle liebe :-) Gefühlte 90% der Studenten an der UNSW sind Chinesen, Japaner oder Koreaner. In einem Kurs war ich unter 45 Studierenden der einzige mit differenzierbarem Namen (den Kurs hab ich gewechselt, aber nicht wegen den Namen..). Chinatown ist hier größer als Tübingen und unter meinen Mitbewohner kein Nicht-Asiate. Nette Gesellen sind sie trotzdem, und ich liebe es, neue Kulturen kennen zu lernen, dafür bin ich hier. Beispiel (von heute): "ja" und "nein" heißt auf Mandarin ("Chinesisch") shi und pùshi. Eselsbrücken erwünscht! Sehr interessant ist, dass Australien wirklich eine Multi-Kulti-Kultur ist. Es gibt anscheinend nicht den Australier, sondern Australier sind wohl entweder amerikanischer, europäischer, afrikanischer oder asiatischer Abstammung, jeweils mit australischem Pass. "Gut", fragt sich der gemütliche Blogleser, "das hätte er auch auf Wikipedia nachlesen können, warum musste er dafür um die halbe Welt reisen?". Weil etwas nachzulesen und etwas zu erleben zwei unterschiedliche Welten sind.

Ansonsten ist die Uni ein bisschen wie das deutsche Gymnasium, nur viel schwerer. Eine der Vorlesungen kann man auf youtube (SEHR coole Intromucke!) verfolgen, wenn man Bock hat, der Rest ist teilweise abends um 9 (komische Zeiten..), der Stundenplan insgesamt sehr unideal und die Bibliothek wie ein riesengroßes Wohnzimmer! Die Dozenten scheinen so, als wollten sie tatsächlich, dass die Zuhörer etwas verstehen (sorry dear german lecturers) und man merkt insgesamt SEHR, dass die Studenten hier pro Semester rund 5000 Euro Studiengebühren hinblättern. Das ganze Ding ist ein riesiger Dienstleistungsbetrieb - mit Restaurants, Banken, Frisören und Bars aufm Campus, geduzt-werden-wollenden Professoren, netter Atmosphäre und vielfältigen Angeboten. Die Studenten sind alles junge Hüpfer (klar, die fangen mit 18/19 an zu studieren und haben ein strukturiertes Bachelorstudium, sie gehören mit 23 schon zum ältesten Eisen und ich mit meinem Fast-Vierteljahrundert bin der Opa) und die Sprachbarriere ist in Mathe ein größeres Problem, als ich dachte. Es gibt viele mathematische Vokabeln zu lernen (das fängt bei simplen Brüchen an, geht über partielle Ableitungen bis hin zu ganzen Standardformulierungen in Beweisen, die ich völlig neu lernen muss).

Ansonsten ist das Wetter kühl, aber strahlend und Sydney in manchen Stadtteilen echt heruntergekommen, in anderen wunderschön. Mein Schatz ist die Harbour Bridge, die gute *träum*. Landschaftlich erinnert alles SEHR an Südafrika und der Traum vom kriminalitätsfreien Fleck Erde ist ausgeträumt (eine Freundin wurde vor der Uni gewaltsam ihrer Sachen entledigt und ich nehme nachts das unieigene Securityshuttle, das mich vor die Haustür bringt) :-/

Warum ich so wenig blogge: Die Inspiration fehlt. Ich merke jetzt schon, wie ich mich an das Leben hier gewöhne und mehr Dinge als selbstverständlich nehme. Das ist ein interessanter Prozess: Du wirst heimisch in einer anderen Kultur und nimmst damit gleichzeitig den Kulturschock beim Zurückkehren in Kauf. 's Leben!

Samstag, 17. Juli 2010

strange things in Australia, part 2

Tag für Tag neue, verrückte Dinge! Heute bin ich mal kurz am Bondi Beach vorbeigeschnippt - dort war doch tatsächlich ein "Winter-Festival" mit Almhütte, Eislaufbahn und "Über-Heidi". Inklusive Tannengrün. Und entlehnter Wörter: "Bondi Bergstation", "Gluehwhine" und "Schnapps". Es gibt sogar eine Live-Webcam, wen's interessiert: ts! Und nebendran trieben die Aussies zu Dutzenden im Meer, bei 15° Lufttemperatur. ts^2!

Weiterhin scheinen einige, hartnäckige Exemplare in der Bevölkerung ganzjährig und bei jedem Wetter Flip-Flops zu tragen. Sogar wenn es draußen so kalt ist, dass sie einen Pullover benötigen. Hautpsache Sandalen (und zum Glück keine Strümpfe, wie die Deutschen das tun würden).

Zu guter letzt: Wenn man hier auf der Rolltreppe rechts steht und links geht, wird man angemault. Hier steht man links und geht rechts. Anmaulen hört sich übrigens so oder so ähnlich an: "Tschuldigung, tut mir leid, darf ich? Sorry Freund..". Weiß gar nicht, ob hier irgendjemand mal so richtig unfreundlich werden kann...

Freitag, 16. Juli 2010

strange things in Australia

Neue Kultur, neues Glück. Was ist also anders hier?

Geld:
  • Die Größe der Münzen ist antiproportional zum Wert (soll heißen je kleiner die Münze, desto mehr ist sie wert). Dies hat zur Folge, dass man die Tasche voller Kohle hat, aber ewig suchen muss, bis man die kleinen 2-Dollar-Münzen hat..
  • Die australischen Geldscheine sehen aus die die von Monopoly.
Busfahren:
  • Als Fahrgast bedankt man sich beim Aussteigen beim Busfahrer ("Cheers man", oder "Thanks buddy" *g*)
  • man winkt dem Busfahrer, wenn man mitfahren will (sonst fährt er evtl. weiter)
Misc:
  • aus Sicherheitsgründen gibt es an der Uni eine persönliche Fahrradeskorte, die einen zur Bushaltestelle geleitet. Und einen Shuttlebus vor die Haustür. (man merkt: Australien ist ne gefährliche Hood.. Südafrika war wohl Kindergarten dagegen)
  • die englische Übersetzung des deutschen "super.." ist "über" (für "supercool", "superweit", "superbillig" etc. sagen die jungen Australier "übercool", "überfar", "übercheap" etc.).
  • das "Löwenbräu"-Restaurant wird "Laoenboau" ausgesprochen und die Kellner haben `nen German Accent. Haha :-)

Donnerstag, 15. Juli 2010

Montag, 12. Juli 2010

obligatorisch: Kontaktdaten

Nachdem ich den ganzen Tag mein Gepäck durch die Uni von A nach B zu C nach D zu B, von da zu A, C und D und wieder zu B (und wieder von vorn) geschleppt hab (mein Leben auf dem Rücken), bin ich jetzt sicher 2 cm kleiner.. dafür hab ich u.A. ne Handynummer und ne Adresse. Ich erwarte Postkarten aus dem Sommer (mein Zimmer hat keine Heizung und es ist immer noch bitterlich KALT) :-)

Sandro Raabe
13/1 Cowper Street
Randwick NSW 2031
Australia

Handy: +61451608826

Sonntag, 11. Juli 2010

Jetlag ist ein Schatz

...denn ohne ihn hätte ich was verpasst (nein, ich meine nicht das langweilige WM-Finale)..

Sonnenaufgang über dem Pazifik

Jetlag ist ein alter Bock

"Es ist alles nur in deinem Kopf" pflegte der Freund Colbert immer zu sagen. Mag sein, dass man beim Reisen durch verschiedene Zeitzonen nicht wirklich Tage und Nächte verliert oder gewinnt. Wenn es aber plötzlich um 15:30 Nacht wird, das Boardpersonal um 20 Uhr Frühstück serviert und um 23 die Sonne plötzlich wieder auf geht und du dann deine Uhr auf 7 Uhr am folgenden Tag umstellen musst, fängst du an, an der Kopftheorie zu zweifeln. Mithilfe von Streichhölzern in den Augen, Transportproblemen, Skype-Videochats und redefreudigen Kanadiern hältst du dich bis um 12 wach, erliegst aber dann der starken Hand des Tiefschlafs. Wachst am frühen Abend wieder auf. Die Vernunft zwingt dich, aufzustehen, damit du die folgende Nacht nicht wach verbringst. Jetlag ist schon ein alter Bock... Und Richtung Westen fliegen einfacher ;-)

Da bin ich nun, am Coogee Beach in Sydney. Kalt ist's hier. Und irgendwie hell - mein Körper rebelliert, es sollte doch dunkel sein, um die Zeit.. verrückt. Wer auf dem Flughafen Australier ist, war leicht zu erkennen: Braun, Sommerhemd, lockere Hose, abgelatschte FlipFlops. Ein bisschen wie aus einem sommerlichen Werbespot entsprungen. Dieses Outfit vermittelt einen falschen Eindruck von "Oz". In Deutschland habt ihr 33 Grad. Alles verrückt.

Noch mehr verrückte Sachen: zwitschernde Papageien auf dem Balkon, ekelhafter Brotaufstrich, der schmeckt wie Brühwürfel (Vegemite/Marmite), "How I met your mother" im Flugzeug (Robin und Barney sind zusammen, aahh), Linksverkehr (wollte Fahrerseite in den Bus einsteigen..) und skypende Sachsen im McDonalds.

Noch zum Abschluss ein Hinweis und ein Foto vom heutigen abendlichen Strandspaziergang:


Mit Abstand die beste Langstreckenairline, mit der ich bisher geflogen bin (British Airways hat zu kratzige Decken, Lufthansa sowie AirFrance ein zu schmales Entertainment-Programm. Und weder Licht-Stimmungs-Spiele noch Parfüm und Crème an Board :-D)




 Coogee Beach bei Nacht

Dienstag, 8. Juni 2010

zurück und nach vorne

Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.


Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.


Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

                               [Hermann Hesse]


Zwei Jahre ist es her, dass ich mich auf Südafrika vorbereitete. Ein Jahr ist es her, dass ich zurückkam und mich mit Australien anfreundete. Sieht fast so aus, als begänne schon wieder ein neues Kapitel. Dass es so abenteurlich wird wie die Adrenalingeschichten in Südafrika, kann ich nicht versprechen. Ebensowenig, dass es so prägend wird wie Namibia. Oder so herzzerreißend wie die Kinderheime. Oder gar so lustig wie die afrikanischen Unfälle.

Aber ich werd nehmen, was kommt und diesen Blog pflegen, wie mir der Sinn steht. Weiß selbst noch nicht genau, wie lang ich bleibe und wohin mich die Reise führen wird. Noch haben wir ja ein paar Wochen im sommerlichen Deutschland.

Auf geht's, Leben leben!

Sonntag, 28. Februar 2010

Reisen und der ganze Kram

Ruhig ist es hier geworden. In der Wirtschaft nennt man das "Gesundschrumpfen". Hier ist die Abwesenheit von Blogposts mit der antithetischen Tatsache verbunden, dass das Leben zwar, wie schon erwähnt, aus Chillen, meistens aber auch zu einem unheimlich großen Teil aus Arbeiten besteht. Und da gibt es selten Zeit für ausschweifende kreative Mitteilungen...

Da nun, am Ende der Vorlesungszeit (nein, es sind keine "Semesterferien") aber fast alle Prüfungen beredet, Klausuren geschrieben, Abiturienten gelehrt und Projekte erstellt sind, hatte ich Bock auf ein neues Abenteuer: Man nehme eine handvoll Euros, ein paar verwegene Mitbewohner und einen Rucksack, werfe Zettel mit allerlei Städten Europas in einen Topf und führe eine Auslosung durch. Wenn dann Portugal heraus kommt - auf zu Ryanair und einen Apfel und ein Ei gegen ein paar Flugtickets kaufen. Der geradezu geschenkte Preis dieser wiegt sich allerdings mit den kaffeefahrt-ähnlichen Verhältnissen während des Fluges auf - braucht jemand noch überteuerte Cola, Uhren, Digitalkameras, Eau de toilette oder Lose? Die Anschnallzeichen werden bei schönstem Wetter regelmäßig angeschaltet, um die nächste Verkaufsaktion anzukündigen. Nächstes Mal nehm´ ich mir Ohropax mit, ganz bestimmt.

Porto heißt die Schöne am Meer, die uns für ein paar Tage beherbergte. Tage voller Ambivalenz: Auf der einen Seite Ungunstfaktoren wie schlechtes Wetter und keine Herberge, auf der anderen Seite schöne Dinge wie Wellenreiten, Chillen, Blues-Bars. Dem manchmal ungemütlichen Wetter trotzte man durch Sonne im Herzen und Regenjacken - was für ein herrliches Gefühl, wie nasse Krieger durch die Stadt zu trotten, nachdem man von 10-Meter-Fontänen der ausgebrachten Ozeanwellen gepeitscht wurde. Dem Herbergsproblem begegnete man durch Couchsurfing, eine wunderbare Möglichkeit, Einheimische kennen zu lernen und sparsam am Ende des Kontinents zu bleiben.

Man hat oft die Wahl zwischen Komfort oder Abenteuer. Komfort bedeutet Sorglosigkeit, Touribus, 4-Sterne-Hotel. Abenteuer bedeutet Ungewissheit und Überraschungen. Ich bevorzuge zurzeit noch letzteres - aber alles hat seine Zeit.