Ich dachte er wäre ausgestorben. Also abgesehen von der Tatsache, dass ich mich nicht erinnern kann, in Deutschland oft Schwarze zu sehen, fühle ich mich, als ob durch Bildung, Erziehung und Aufklärung der Rassismus in Deutschland so gut wie ausgestorben ist. In den letzten Wochen musste ich schockiert feststellen, dass das leider nicht für deutsche Seifenblasenkulturen im Ausland gilt, besonders nicht für Südafrika. Mittlerweile muss ich traurig einsehen, dass hier wohl die meisten "Deutsch-Südafrikaner" (das sind Deutsche, deren Eltern oder Großeltern ausgewandert sind und die hier geboren wurden, haben meist noch nie Deutschland besucht) irgendwie rassistisch veranlagt sind. Afrikaans-Leute ebenso. Ich würde das ja gern nicht so pauschal sagen, aber alle Eindrücke sprechen für Lückenlosigkeit :-( Ich musste mir die Frage anhören "Sandro, du bist nicht rassistisch, oder?" - bei der Frage geht mir doch der Hut hoch. Anscheinend haben die vom "Schwarzenquote"-enttäuschten Firmenboss-Eltern ihnen seit ihrer Kindheit schlimme Geschichten über Schwarze erzählt, die ihr Weltbild prägten. Achja, die Schule kann da ihren Bildungsauftrag schlecht wahrnehmen, wenn die Lehrperson selber so denkt...
Ich dachte wirklich, ich sei im falschen Film, als ich wie in einem künstlichen Rollenspiel darüber diskutieren musste, ob Menschen anderer Hautfarbe wirklich weniger intelligent seien. Geht's noch?? Und das von 15-jährigen... Die können übrigens ganz fantastisch Statistiken über die prozentuale Fahrprüfungs-Durchfallquote von Schwarzen im Vergleich zu Weißen zitieren....... selbst wenn die Zahlen stimmten, erkennen sie Bubies leider nicht, dass sie dabei sind, falsche Schlüsse zu ziehen: Oft ist es die Kultur, nicht die Hautfarbe, die dein Sein bestimmt. So eine einfache Erkenntnis dringt aber nicht in Seifenblasen... Und ich dachte, seit "The Wave" und "American History X" sei alles geritzt... denkste, die Deutsch-Südafrikaner bzw. Afrikaanser hier wären alle heilfroh, wenn die Apartheid wieder da wäre :-/
Alles in allem geht mir das Thema gerade so auf die Glocken, dass ich ein paar Schritte weiter weg gerückt bin, hierher für ein Auslandsstudiensemester zurückzukommen (damit hab ich geliebäugelt).
Muss wohl ein anderer Kontinent meine miserable Handschrift auf irgendnem Visum-Antrag entziffern ;-)
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24.02.2011: Zurück in Deutschland.
07.02.: Zurück aus dem Outback. 5000 km in 10 Tagen - was für ein Roadtrip.26.01.: Mit dem Campervan auf der Great Ocean Road unterwegs...
31.12.: Endlich nen eigenes Surfboard. Juhu!
29.12.: Zurueck in Sydney.
19.12.: 12 Stunden Zeitverschiebung. Einfacher zu rechnen :-)
18.12.: Gut in Fiji angekommen. Mit netten Leuten auf ner einsamen Insel. Wie im Film.
12.12.: Aufgrund von Wellenmangel nach Surfers Paradise weitergefahren. Hier auch keine Wellen. Grmbl.
10.12.: In Noosa. Die Sonne ist zurück. All about surfing.
03.12.: Back. Verregnet. Wurde beim Tauchen von einem Hai umkreist. Cool.
29.11.: 3 Tage Segeln um die Whitsunday Islands. Catch ya later!
28.11.: Hab heute vom Reisebus aus Kamele im Sonnenuntergang gesichtet. Afrika?
17.11.: Nun obdachlos und von nun an mit dem unterwegs, was in den Rucksack auf den Ruecken passt.
06.11.: Klausurenphase. Campen in der Bibliothek.
31.10.: Ab jetzt 10 Stunden Zeitverschiebung.
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2 Kommentare:
Es geht leider nicht nur dir so:
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,448170,00.html
Deine Geschichte wäre nicht komplett ohne dieses Kapitel. Sei dankbar für die Erfahrung und mach etwas Gutes daraus.
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