latest news

24.02.2011: Zurück in Deutschland.
07.02.: Zurück aus dem Outback. 5000 km in 10 Tagen - was für ein Roadtrip.
26.01.: Mit dem Campervan auf der Great Ocean Road unterwegs...
31.12.: Endlich nen eigenes Surfboard. Juhu!
29.12.: Zurueck in Sydney.
19.12.: 12 Stunden Zeitverschiebung. Einfacher zu rechnen :-)
18.12.: Gut in Fiji angekommen. Mit netten Leuten auf ner einsamen Insel. Wie im Film.
12.12.: Aufgrund von Wellenmangel nach Surfers Paradise weitergefahren. Hier auch keine Wellen. Grmbl.
10.12.: In Noosa. Die Sonne ist zurück. All about surfing.
03.12.: Back. Verregnet. Wurde beim Tauchen von einem Hai umkreist. Cool.
29.11.: 3 Tage Segeln um die Whitsunday Islands. Catch ya later!
28.11.: Hab heute vom Reisebus aus Kamele im Sonnenuntergang gesichtet. Afrika?
17.11.: Nun obdachlos und von nun an mit dem unterwegs, was in den Rucksack auf den Ruecken passt.
06.11.: Klausurenphase. Campen in der Bibliothek.
31.10.: Ab jetzt 10 Stunden Zeitverschiebung.

Sonntag, 30. November 2008

"its cheap!", Rattfahrn und X-Mas

Wieder zurück aus dem Paradies bin ich jetzt in Port Elizabeth.. Mart, ein Freund aus Holland, hat mich mit'm Auto von Cintsa mitgenommen... dieses Land ist echt riesig, und schön. Wunderschöne Landschaften ziehen da an einem vorbei. Einmal sind wir 40km in die falsche Richtung gefahren.... es kam zwischendurch einfach kein Ort, der uns das bewusst machen könnte :) Nünja...

Es ist wieder viel passiert in den letzten Tagen... Das Wetter war prinzipiell komisch: Morgens strahlender Sonnenschein, blauer Himmel (das ganze Programm), ab ca. 14 Uhr dann heftiger Regen und teilweise Gewitter... schon ein bisschen schade, aber das löst wenigstens die Wasserkrise, die hier grad das Leben erschwert. Und es schafft Gemeinschaft: Wenn es draußen regnet, pferchen sich die Menschen freiwillig in den Häusern zusammen und es kommt unweigerlich zu Kommunikation. Hab ein paar Regen-Freundschaften mit Mbali, Nakubongi und Ncesh (mit c-Klicklaut wie in "Cintsa") geschlossen. Das war ein ziemilch lustiger Nachmittag, an dem mir aber (einerseits mal wieder, andererseits das erste Mal richtig) die Mentalitätsunterschiede zwischen mir und ihnen bewusst wurden. Vielleicht sind das ja auch Mentalitätsunterschiede zwischen Deutschen und Afrikanern, Europäern und Xhosa, oder oder oder.... Es ging damit los, dass ich eine Telefonkarte kaufen wollte, um günstig nach Deutschland telefonieren zu können. Sie hatten zwei verschiedene im Angebot. Ich als vergleichender Kunde erkundige mich natürlich nach der günstigeren von beiden (bzw. nach den Tarifen pro Minute). Diese Frage ist den Damen aber völlig aus der Luft gegriffen, für sie ist die Antwort "It's both cheap!" völlig ausreichend, und "Just try one, you will see how long you can chat!" löst in ihrer Welt meine Sorgen... Leider nicht in meiner. Hatte nämlich in meiner Hosentasche schon eine Karte, und wollte nur wissen, ob die beiden Karten billiger als meine aktuelle sind oder ob ich eh schon billig fahre, und um das rauszufinden, will ich nicht erst eine kaufen, abtelefonieren und dann schauen, sondern einfach auf eine Tabelle schauen und den Preis pro Minute sehen. Ich hab ihnen dann viel von "accurate information", "customer service" und Business-Strategien zum Verkaufen von noch mehr Telefonkarten erzählt, und mich irgendwann gefragt, warum ich nicht BWL studiere ;) Alles endete dann darin, dass wir eine Stunde in der dummen Warteschleife der Telkom (der Kartenvertrieb) hingen, wie Asterix bei den zehn Prüfungen von einer Nummer zur anderen wetzten und am Ende herausfanden, dass beide Karten gleich viel kosten, aber beide teurer sind als meine aktuelle. Hab somit keine von beiden gekauft. Gebracht hat's trotzdem was: Jetzt können die Rezeptionisten fragende Kunden mit "more accurate information" als nur "I think it's cheap" abspeisen :)

Es gibt hier also nur "It's cheap!" und "It's expensive!". Auf Zahlen stehen die nicht. Das merkt man auch bei Verabredungen: Ist fünf Uhr abgemacht, verlässt man um fünf das Haus und kommt zwischen viertel nach Fünf und halb Sechs. Das ist hier aber für beide Seiten ok, und niemand versteht hier, warum es für uns Deutsche ein Problem darstellt. Hat natürlich Vorteile: Alles ist gechillter, kein Stress, "how's it?"-mäßig. Nachteile: Man ist weniger effektiv. Da steht ich natürlich grade mitten drin, ich fühle mich da auf beiden Seiten wohl.

Dieser Trend zur Phlegmatik hat mich aber erneut zum Nachdenken gebracht: Bei allem, was hammer an diesem Land ist, und bei allem, wo es mich zieht, hier her zu ziehen, meine Familie hier zu gründen und hier zu leben, ist diese Chill-Mentalität ein großer Punkt, der mich davon abhält, sofort für immer hier zu bleiben und meine Staatsbürgerschaft zu wechseln. "It's a lot!" ist für mich nun mal nicht genug Informationen, wenn ich wissen will, ob alle Kinder aus meiner Gruppe da sind. Hachje :)

Am Samstag hab ich einen großen Mountainbike-Trip unternommen. 15 km durch sengende Hitze. 5 Platte Reifen, dabei 3 an meinem Rad, ein beim aufpumpen explodierender Schlauch und Sonnenbrand waren die Highlights. Und ein paar Stunden in einer traditionellen Xhosa-Siedlung, in dem uns Mama Tofu die Feinheiten der Xhosa-Kultur näherbrachte. Das war echt hammer. Kann ich gar nicht erzählen, vielleicht nur ein Detail: HIV-Prävention wird in diesem Volk auf folgende Weise betrieben: "No Sex before marriage!". Bis hierher find ichs toll. Wird ein Junge doch mit einem Mädchen erwischt (oder kommt es hinterher raus), muss er der Familie des Mädels eine Kuh geben. Wenn er ein Mädel heiraten will, reicht nicht aus, den Vatter des Mädels zu fragen, nein.... hier überlegt man sich mehrmals, ob einem die Frau ernst ist: Sie kostet nämlich 12 Kühe Ablösesumme :-) Ich find das toll: Dann arbeitet der Mann sich für die Frau die Finger wund und überlegt sich hinterher dreimal, ob er sie leichtfertig verlässt.... Eine Kuh ist übrigens ca. 400 Euro wert ("it's a lot!" :) )

Des weiteren hab ich heute in einem Restaurant Weihnachtsschmuck gesehen. Tannengrün. Weiße Farbe an der Innenseite der Fenster (sollten das beschlagene Scheiben sein??). Weihnachtsmänner. Und ich schlürfe meinen Mango-Smoothie. Weird.

Xhosa 2

Micha Schlittenhardt (Klammer auf, ist Single, Klammer zu) hat sich nicht nur aufs Wasser gewagt, vor dem PC sitzend rumzuschnalzen und dadurch schiefe Blicke seiner Umgebung zu ernten, nein, er hat auch erfolgreich seine "Cintsa"-Schnalzerei als mp3 aufgenommen und mir per Mail geschickt. Klang gut (sofern ich das einschaetzen kann..)! Ein Hoch auf Micha! Micha du bist der Beste! Juhu :-)

Hier die naechste Xhosa-Lektion:

Molo - Hallo (zu einer Person)
Moloeni - Hallo (zu mehreren Personen)
Unjani? [Undschani] - Wie geht's?
Ndiphilile [ndipilile] - Mir geht's gut
Wena? - Und dir?
Enkosi
- Danke
Sala kakuhle [sala kakuchle] - Tschues
Lala kakuhle - Gute Nacht!
Ndiyakuthanda - Ich liebe dich
Xolo [*schnalz*olo] - Entschuldigung
Ndiyatya - Ich esse.

Freitag, 28. November 2008

Xhosa

Hier noch was kulturelles, eine kleine Sprachschule: Die Gegend, wo ich grad bin, wird traditionell vom Volk der Xhosa bewohnt. Falls jemand schonmal von denen gehoert hat: Das sind die mit den Klicklauten in der Sprache. Nein, das sind keine Buschmaenner, die sich ausschliesslich mit Klicken, Schnalzen, Pfeifen, Gestikulieren, Trommeln und Rauchzeichen verstaendigt, sondern ihre Sprache hat einfach ein paar Konsonanten, die mit Schnalzen gewuerzt ausgesprochen werden. Das ist so aehnlich wie das "H" als Hauchlaut in der deutschen Sprache, was den Franzosen Schwierigkeiten bereitet oder das ae, oe oder ue in der deutschen, was den Englaendern Schwierigkeiten bereitet.

Das "Xh" in "Xhosa" wird als Zungenschnalzer im Gaumenbereich gesprochen. Erfordert einige Uebung. Das "C" in "Cintsa" wird auch als Schnalzer gesprochen, aber weiter vorn im Mund (fast bei den Schneidezaehnen): Stellt euch vor, ihr sagtet "tststs", nicht wie es da steht, sondern als dieses Schmatzgeraeusch, was man im umgangssprachlichen rauslaesst. Eins von den dreien nimmt man und ersetzt es fuer das "C"... heraus kommt "*schmatz*intsa" oder so :) Wer mir Audiodateien mit der richtigen Aussprache schickt, wird namentlich erwaehnt :)

Zum Weiterlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/IsiXhosa

East London suckz, Cintsa rockz ;)

Vergesst alles, was ich im letzten Blogeintrag geschrieben hab. Bin jetzt an der Kueste weiter gefahren, aus der Millionenstadt raus in den Urwald.... und DAS HIER ist das wahre Paradies! Ich raff's immer noch nicht :-) Auf ca. 8 Hektar steht eine Backpackeranlage, bestehend aus Bungalows, Barhaus, Rezeptionshaus (alles mit Balkon und Meerblick), Fruehstueckshaus, Lounge mit tropischem Pool, Beachvolleyballfeld, tropischer Lagune, Kanus zur freien Benutzung, Digitalfernsehen, free bodyboarding, free Tea & Coffee... ich wuenschte, ich koennte hier meine Aussicht von meinem Balkon auf die Lagune und den Strand posten (leider geht es aus technischen Gruenden nicht). Hab heut morgen um 7 erstmal nen anderthalbstuendigen Spaziergang an dem einsamen Strand, ueber rote Felsen, vorbei an hohen Duenen, durch Palmenwaelder, nie vorher gesehen bunte Muscheln sammelnd gemacht und bin einfach geflasht :-) Gestern, nach meiner Ankunft, ging ich den Weg zum Strand runter und hab mindestens 30 tausend Millionen Mal "checkichnichraffichnich" gesagt.... echt wahr :)

Um den Style noch abzurunden, hocken starre Eidechsen in den Bungalows und winzig kleine Ameisen laufen ueberall rum - zwei Details, die so manchen Europaeer wohl stoeren wuerden. Fuer mich gehoeren sie grad einfach hier her, ins tropische Paradies :-)

Achja, fuer das ganze Paket zahle ich knapp ueber 6 Euro pro Tag. Raffichnichraffichnichraffichnich. Das alles erinnert mich irgendwie an "Cast Away" - der Film mit Tom Hanks. Und eine Mischung aus Plettenberg Bay (Keurbooms Lagoon) und Nature's Valley - nur dass es hier noch Palmenwald gibt und man so gut wie alleine ist... FETT!

Was bleibt zu tun? Fast nichts, werde mir ein Surfboard leihen, tolle Buecher in meine Strandtasche packen und den Tag down there verbringen... Sonnencreme nicht vergessen :)

Dienstag, 25. November 2008

angekommen im Paradies...

nach einer kurzen Nacht, die nur von einem Ueberraschungsanruf aus Deutschland unterbrochen wurde (aufgrund der Zeitverschiebung dachte die andere Seite, es sei noch frueh und vertretbar x-) ), bin ich heute morgen um 6 mit dem Bus ein paar Stuendchen nach East London gefahren... die Grenze zur "Sunshine Coast" ist somit durchbrochen. Hier, 1050 km von Kapstadt entfernt, ist es schon wieder ganz anders als auf dem letzten Kuestenabschnitt, der "Garden Route". Runde Huetten mit Strohdaechern, Sandduenen, schlechte Strassen, Armut. Ich wohne in einer Backpackeranlage, die 20 m vom Strand und 100 m von den Sandduenen entfernt ist. Surfboards leihen kostet 4 Euro fuer den ganzen Tag, und morgen frueh geht's fuer 7 Euro Sandboarden (das ist wie Snowboarden, bloss auf Sand)... in Kapstadt haette das (zum Vergleich) 30 Euro gekostet, typisch Touristenhochburg. Auf jeden Fall fuehle ich mich hier gerade wie auf einer abgeschiedenen Insel, mein Zimmer hat eine eigene Holzterrasse und morgen frueh kann ich auf dem Aussichtsturm chillend meinen Kaffee trinken, den Wellen zuschauen und die Duenen mit meinem Blicken durchbohren. So hab ich mir eigentlich Backpacking vorgestellt.


Wobei Kapstadt ja auch fett war. Wieso kann man nicht in der Stadt und auf'm Land gleichzeitig wohnen? Immer wieder dieselbe Frage.....

Montag, 24. November 2008

bunte Bildchen

Illustrierte, die BILD, das Fernsehen und das Internet machen es vor: Statt schwarzen Buchstaben auf weißem Recyclingpapier wollen wollen die Leute bunte Bildchen und bewegte Filme. Deshalb gibts jetzt ein paar Mediendateien auf die Nuss :-)

nach dem United-Open-Air-Konzert im Cricketstadion in PE


Delfine in Port Elizabeth

Elefantenhintern und Grillbande im Addo Nationalpark



das ist ein spazierengehender Elefant. Törööööööööööööööööö...
und noch was Älteres:

"How to surf" - lernen von den Profis ;-)

dreckiges Wasser, dreckiges Wetter... nur die Hachten kommen in´ Gachten, oder: Übung macht den Meister :-)

Sonntag, 23. November 2008

laute Musik, dicke Steaks, fette Elefantenpopos

Dieses Wochenende war mal wieder richtig prima: Am Freitag kamen die Volontäre aus Kurland zu Besuch, wir verbrachten den Nachmittag in Jeffreys Bay am Strand (surfen, sonnend, shoppend). Als ich mit Robin surfen war, sind Delfine direkt vor mir vorbeigeschwommen... geschaetzte 5 m (hatte keine Brille auf...). Ich aufm Bauch im Meer paddelnder Weise und vor mir die putzigen grauen Tierchen mit eingebautem Lächeln, dem türkisblauen Meer fröhnend.Wenn das mal kein fettes Erlebnis ist :-) Tat auch Not, nach der surftechnisch deprimierenden Woche (Strömungen, Regen, Sturm...). Habe irgendwann entschieden, dass Surfen wohl echt nicht der richtige Sport für mich ist, aber nach Freitag bin ich wieder heiß :-)

Am Freitag Abend war dann das Konzert von Hillsong United in Port Elizabeth. War cooler als das in Kapstadt letzte Woche... massentauglicher. Ich als Worshipper der alten Schule konnte endlich in ein paar mehr Songs einstimmen...

Am Samstag waren wir morgens in "Bayworld", einer Mischung aus Museum und Zoo... Dicke Schlangen, zuckende Krokodile, muss man ja alles mal gesehen haben... :-) Nachmittags gab`s dann noch eine klassische Delfinshow - sowas, wogegen Greenpeace immer demonstriert. War cool das mal live zu sehen, und sich die Frage zu stellen "Können Delfine sich in einem eintönigen Schwimmbecken eigentlich langweilen?". Was meint ihr dazu?

Heute waren wir dann den ganzen Tag auf Safari im Addo Elephant National Park. Haben so ziemlich viele Tiere gesehen: Elefanten, Kudus, Schildkröten en masse, Sekretärsvögel, Warzenschweine, Erdmännchen, und was nicht noch alles. Unsere Suche nach den Löwen blieb leider erfolglos... muss ich wohl doch nochmal in den Krüger :-) Im Park selber haben wir an einer Grillstelle Rast gemacht und dicke fette Fleischlappen gegrillt.... oder "gebraait", wie die Südafrikaner sagen würden. Wir sind ja jetzt auch so langsam halbe Südafrikaner, also sollten wir auch "allzeit bereit" zum Braai sein :-)

Morgen früh versuch ich, all meinen Charme für eine Arbeitserlaubnis einzusetzen... wird zwar teuer, da ich alle Fristen lange überschritten hab, aber wenn ich halt mal was verpeil, bügel ich das eben aus, that`s life!

Enough for now, mal schauen, ob es gleich noch was für die Multimedia-Generation gibt...

Grüße!

Donnerstag, 20. November 2008

Weihnachtslieder und Visumabenteuer

Ich fass es nicht, heute beim Einkaufen traellert mir das erste Weihnachtslied entgegen. Und auf der anderen Strassenseite liegt der Strand... Paradox: Fuehlt sich komisch an, aber gleichzeitig auch normal (check ich nich...)

Des weiteren faehrt mein Kopf grad Achterbahn: Muss bis zum 01.12. das Land verlassen haben (mein Visum laeuft ab). Mein Plan war, nach Lesotho ein- und wieder auszureisen. Wie das bei Visa so ist, gibt es in dem Bereich bei 3 Leuten 5 Meinungen und Erfahrungen. So meinte ein erfahrener Freund, Lesotho funktioniere nicht zum Visumverlaengern. Mist, was, wenn er Recht hat? Dann halte ich mich illegal hier auf, das koennte groessere Probleme geben... Ich habe jetzt also die Wahl, es einfach zu versuchen (sind aber noch ca. 8 Stunden Autofahrt bis Lesotho), nach Kapstadt oder Durban auf's Amt zu gehen und eine regulaere Visaverlaengerung zu beantragen (beides ist 14 Busstunden von hier entfernt und es ist keinesfalls sicher, ob es funktioniert) oder irgendwo anders hin zu fliegen (Namibia?)... Das alles ist grad eine Linsensuppe in meinem Kopf und ich hoffe, dass ich irgendwas machen werde was zum Erfolg fuehren wird................................................ es bleibt auf jeden Fall spannend. Erste Reihe und so...

Mittwoch, 19. November 2008

mit'm Pferd inner Wüste

Habe für heute morgen einen "Beach Horse Ride" gebucht. Meiner Vorstellung nach sollten wir ausgeschlafen mit den Pferden gemütlich am Strand entlangwaten, den Wellen beim brechen und dem Vorderpferd beim Äpfelschmeißen zuschauen... aber es wurde wieder mal alles anders... Nachdem in meinem Schlafsaal die Nacht über zwei um die Wette schnarchten und ein dritter seinen Mageninhalt in zweistündigen Abständen vor sein Bett verteilte, war es um den erholsamen Schlaf erstmal nicht so gut bestellt. Macht nix - dafür hab ich einen gigantischen Sonnenaufgang überm Meer gesehen :-)

Müde wie ich also war wurden die Pferde gesattelt und statt des Strandes führten sie uns nach Namibia - zumindest gefühlt. Nachdem wir 5 km durch den Wald geritten waren, führten sie uns auf eine Sanddüne, von der aus sich mir der überwältigendste (mal wieder *g*) Anblick EVER bot: Kilometerlange Sanddünenlandschaft, rechts Dünen bis zum Meer, links ein Fluss, der sich gemütlich durch die grüne Landschaft schlängelt... und wir auf dieser riesigen Sanddüne, weiß mit leicht gelber Färbung, über uns der tiefblaue Himmel (als ich das dachte, fiel mir auf, dass ich wieder mal die Sonnencreme vergessen hatte :-) )... War ein unglaubliches Gefühl, über die geschwungenen Kanten der Dünen dem Meer entgegenzugallopieren, sich dann an der Brandung mit dem Pferd in die Wellen zu werfen und vom Vorderpferd nassgespritzt zu werden. Herrlich!

...trotzdem fühle ich so etwas wie, dass Reiten wohl nicht mein liebstes Hobby sein wird... vielleicht lag`s aber auch nur am Pferd, das wollte mir nicht so richtig gehorchen (machte lieber das, was sein Vordermann tat...). Aber die Landschaft war der Burner! Und jetzt wird die Wetsuit angezogen, die Wellen warten schon, aaaaaaaaaaaaaaaahhhhh :-)

Dienstag, 18. November 2008

KFZ-Kultur

Heute gibt es mal gescheite Informationen: Weg von mir, hin zur Kultur! Der Golf I, der in Deutschland seit Jahrzehnten nicht mehr produziert wird, ist in Suedafrika unter den beliebtesten Autos (die Dinger fahren in Kapstadt haufenweise rum), das ist doch echt nachforschenswert, oder? Habe ja letzte Woche einen als Mietwagen gehabt, ein brandneues Ding! Dachte halt, es waere ein Golf II, haette ich frueher gewusst, was fuer eine Ehre ich habe, einen 1er zu fahren, waere ich sicher andaechtiger ueber die Kaphalbinsel geheizt...

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,418888,00.html

Sonst ist hier allem in gruenen Bereich: Hab gestern seit langem mal wieder gepokert (und meinem Flush vertrauend All-In gegen ein FullHouse verloren) - mit Brasilianern, franzoesischsprechenden Schweizern und Englaendern - zum Glueck haben wir Englisch :) Heute wollten wir alle zusammen surfen gehen (das sind alles auch blutige Anfaenger, da bin ich ja in guter Gesellschaft), leider nieselt es. Hoffmermal, dass das Wetter nachher besser wird (das aendert sich ja hier stuendlich...)

Have a nice day!

Sonntag, 16. November 2008

...von West nach Ost

Habe heute 14 Stunden gebraucht, um von Kapstadt nach Jeffreys Bay, was im Eastern Cape liegt, zu kommen (Wo das ist? Check die Karte auf der rechten Seite aus! Der letzte Punkt ist mein Aufenthaltsort) Das hier ist das Surfmekka von Suedafrika und hier werde ich die naechste Woche einfach mal die Monsterwellen geniessen - und vielleicht den Scherz vom letzten Blogeintrag Wirklichkeit werden lassen? Who knows... ;-)

Wen es interessiert, was ich die letzte Woche so getrieben hab, dem sei Corinnas Blog empfohlen: http://corinnasouthafrica.blogspot.com/

Als ich es las, wurde mir bewusst, wie schreibfaul ich gerade bin :-) Hachja... (heisst: Was soll's..) Good night!

Freitag, 14. November 2008

surfen

Eigentlich wollte ich ein Video uploaden, wo ich die Tube einer 15-m-Welle einbeinig, rueckwaerts und FrozenMochaChoc-schluerfend nehme, leider hat der Typ im Internetcafe dieses Video irgendwie nicht auf meine CD gebrannt. Sorry for you :-)

Dafuer gibt's ein hemdaermliges, in dem ich all meine Konzentration zusammennehmen muss, um diese monster dreissig-Zentimeter-Welle zu nehmen und alle Muskeln der unteren Extremitaeten benutzen muss, um nicht vom Board zu fliegen (was nur ein paar Sekunden erfolgreich ist..). Fuer den dritten Tag nicht schlecht, aber es gibt noch viel zu tun (...es tut so gut, Zeit zu haben).



http://www.youtube.com/watch?v=DOQR3YK51OY

Das andere kommt vielleicht irgendwann :-) (aber besser nicht zu arg hoffen *g*)

Donnerstag, 13. November 2008

Fotos von neulich


Aus vergangenen Tagen: Abschiedsfoto mit der Bande von Kids Explosion


vergangenen Sonntag war ich mit "meinem" Besuch aus Plett (Sina und Corinna) in der Kapstaedter Bucht segeln. War hammer, das Schiff 45 Grad schief im Wind und so ganz ohne Motorgeraeusche :-)


friends: John-May und ich im "Paulaner Braeuhaus Cape Town". Deutsches Restaurant. Es war SOOOOOOOO gut, mal wieder Spaetzle mit Soss zu essen!! aaaaahhhhhhh

Montag, 10. November 2008

Wochenende - Luxushotel und Menschen

Reinen Gewissens verbrachte ich meinen Freitag am Strand von Muizenberg, meine Surferfähigkeiten entwickelnder Weise (klingt doll, war aber kalt, windig und einsam). Auf dem 45-minütigen Nachhauseweg mit dem Zug (der, by the way, 40 Eurocent kostete) rief mich Kathy an und fragte, ob ich nicht bis Montag mit ihr, ihren Söhnen und zwei der Volontäre in einem 4-Sterne-Holiday-Resort in Seapoint, der Reichengegend Kapstadts, verbringen möchte. Da ließ ich mich nicht zwei Mal bitten :-)

Das ganze Wochenende war dann echt der hammer. Endlich nicht mehr alleine in Kapstadt rumgammeln, endlich nicht mehr alleine dem Frozen Mocha Coffee im Mugg&Beans beim Schmelzen zuschauen :-) Hab gemerkt, wie viel toller es ist, Zeit mit Freunden zu verbringen als allein. Wir hatten eine hammer Zeit: Tafelberg rauf und runter laufen, danach am Strand entspannen (man stelle sich das vor: Bergsteigen und Strandurlaub unmittelbar hintereinander). Im BluesRestaurant der Jazzband lauschen, Cocktails schlurfen, Sonnenuntergänge vom SignalHill aus anschauen, im Paulaner-Biergarten sitzen und Spätzle essen, ein Segelboot besteigen und durch die Bucht von Kapstadt segeln (hammer!!). Leider gingen die Tage viel zu schnell um und so bin ich jetzt wieder im Backpackers (diesmal in einem anderen, größeren, Pool-bestückten :) ), nicht ganz so luxuriös wie das Holiday-Apartment, aber was solls. Corinna (eine der Kurland-Volonteers) wohnt grad im selben Backpackers wie ich... Heute sind wir vom oberen Ende der Long-Street durch die ganze Stadt auf den LionsHead gelaufen (geklettert), das war so ziemlich eine der besten Aktionen der letzten Monate (ich weiß, das sag ich bei jeder neuen schönen Aktion.........). Von dort oben hat man einen 360°-Blick über Kapstadt, das ist einfach unfassbar. Als es dann dunkel wurde, hat man nichts als Lichter bis zum Horizont gesehen, die sich sanft an den Tafelberg schmiedeten, der von einer Wolkendecke gestreichelt wurde (so hammer faszinierend, das geht überhaupt nicht mehr klar). Von dort oben konnte ich verstehen, warum alle Menschen sagen, dass man sich in Kapstadt verliebt und es sowieso die tollste Stadt wäre und so. Von dort oben sieht man nicht die Kriminalität und das Leben unten, aber hey, was solls, für den Moment war es umwerfend :-)

Kann ich hier bitte mal leben dürfen? Oder Weihnachten mit einem Blogleser verbringen, der Bock auf Winter bei 30° hat? Anmeldungen werden jederzeit gerne entgegengenommen!

Wetter

Ich habe endlich mal das kleine Wetter-Tool an der rechten Seite entfernt. Trotz strahlendem Sonnenschein seit zwei Wochen zeigt es ständig "Regenschauer" und so'n Schnee an. Man stelle sich das vor: Ich sitze hier im T-Shirt und sonnenverbranntem Gesicht und diese kleine rote Box erzählt mir, dass ich gerade von Regenschauern geschüttelt werden sollte. Nix da - und jetzt kann auch niemand mehr wegen dem Wetter hier traurig werden :-)

Ich wäre ja froh, wenn es hier endlich mal einen verregneten Tag gäbe. Habe mir das berühmte "Two Oceans Aquarium" vom Beginn an für einen Schlechtwettertag aufgehoben, und wünsche mir seit dem diesen Regentag, da ich endlich einmal in dieses olle Aquarium gehen will :)

Da fällt mir ein Spruch ein, der in unserer Familie in solchen Situationen (Probleme die keine sind) oft gebraucht wurde: "Und in Afrika hungern die Kinder..."

Donnerstag, 6. November 2008

Abseiling



Es gibt ein paar Dinge, bei denen sagen Bilder mehr als Worte. So auch heute. Deshalb gibt es nur zwei Bilder und so viel: Es war echt der Wahnsinn... Du stehst auf 1020 Meter Höhe, die Wolken unter dir, durch die Löcher hindurch siehst du den Strand, den Ozean, die Stadt. Du dippelst an der Felswand hinunter, siehst oben nur Seil, unten nur Seil und denkst dir die ganze Zeit "Ach du Scheiße..." ;-) Irgendwann kommt `ne Klippe, man denkt, es sollte ja irgendwann mal zuende sein, aber nein, die Steilwand hört auf und man hängt 40 m über dem Abgrund an diesem Seil und weit und breit keine Wand zum Abstützen :-) Der Wind dreht dich, endlich siehst du den Ozean, ohne dich zu verrenken und der Adrenalinspiegel steigt. Zum Glück fühlt man sich recht sicher in dem Geschirr und so ist das alles ein großer Spassssssssssssssssssss :-) Man landet auf 900 m und denkt sich "Nochmaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaal" (wer kennt "Die Dinos?" :-) ). Ein 20-minütiger Hike zum Gipfel und man ist eher froh, dass man es geschafft hat, anstatt gleich nochmal runterzuwollen :-)

Mittwoch, 5. November 2008

Kap der Guten Hoffnung

Hätten wir das auch mal wieder geschafft. Dieses wunderschöne Stück Land, auf dem Bartolomeu Diaz vor ein paar hundert Jahren das erste Mal landete und von dem die meisten Menschen nicht mehr gehört haben als ein paar Worte im Geschichtsunterricht der achten Klasse (so auch ich)..

Ich war erstaunt, wieviele Tiere auf dieser Kap-Halbinsel leben: Wir haben Pinguine gesehen, Strauße, Straußenbabies, Hasen ohne Ohren (keine Ahnung was das war..), Chamäleons, Robben, Eidechsen, Paviane und Seelöwen. Irgendwie krass. Ich hoffe, die haben Angst vor mir, wenn ich nächste Woche da zu Fuß daherkomme. Besonders vor den Pavianen hab ich Respekt, die haben riesen Beißer :-)

Sonst ist das alles eine felsige Klippenlandschaft, mit vielen Touristen. Hab außerhalb Deutschlands noch nie so viele Deutsche auf einem Haufen gesehen, ehrlich. War mir unangenehm. Ich dachte ich kann hier mal raus aus allem :-)




Als dieses Bild geschossen wurde, dachte ich überraschenderweise nicht "Wow, ich bin hier, krass, fett, historisch!", sondern "Wow, wenn ich für jedes Mal, wo dieses Schild fotografiert wurde, einen Cent bekommen würde, wäre ich Millionär. Könnte man nicht entlang der Schildkante Werbung ankleben? Das wäre der Renner!". Und wenn ich das Bild jetzt so betrachte, kommt mir die Idee "linker Arm, Blutspenden, Tübingen 20 Euro, wann geh ich wieder?" :) Andere Gedanken kamen dann beim Wegweiser nach Deutschland und dem Pfeil gen Südpol, das war echt eine interessante Sache :) "So weit weg von zuhause", "Da kommt bis zum Südpol nix mehr" usw. Deshalb gibt's davon noch Fotos:



Morgen klettere ich auf den Tafelberg und werde mich dann 112 Meter in die Tiefe abseilen lassen - soll irgendwie die größte (kommerzielle... privat kann man sich natürlich unendlich lang abseilen :) ) Abseilmöglichkeit der Welt sein. Wieder so eine "Ich bekämpfe meine Höhenagst und brauche Adrenalin"-Aktionen. Ich weiß, so langsam glaubt das mit der Höhenangst niemand mehr. Na und? :-) (Warum sind alle höchsten Sachen in Südafrika? Das ist doch Marketing...)

cu then (hopefully ;-) )!

Dienstag, 4. November 2008

Kriminalität und Surflessons

Mannomann, gestern auf dem Nachhauseweg wollte mich schon wieder jemand hochnehmen. Diesmal mit dem dummen Spruch "I don't want to commit a crime". Hallooo? Ist ausrauben etwa kein Crime? So langsam nervt es. Leute in laendlichen Gegenden Deutschlands (dazu zähle ich auch Tübingen *g*): Seid froh, das große Vorrecht zu haben, euch nachts und frei auf den Straßen bewegen zu können. Die Leute hier machen große Augen, wenn ich ihnen erzähle, dass das überhaupt kein Problem darstelle... Und ich sehne mich wirklich auch danach, wieder vom Bernd in der Schellingstraße nachts durch verlassene Tübinger Gegenden durch den Fußgängertunnel und Stadtpark nach Hause laufen zu können, ohne vorher mein Geld am Körper aufteilen zu müssen und mir Gedanken zu machen, wieviel Bares ich mitnehme oder wo ich am besten das Taxi hinbestelle und was es mich wieder kosten wird. Aaaaaaahhhhhhh :-)

Man muss auch sagen, dass es hier auch schon wieder anders aussieht, wenn man zu zweit unterwegs ist. Ich lauf halt alleine rum, bin nicht zwei Meter groß und kein 100-Kilo-Bär und auch wenn ich nicht tourimäßig (Badelatschen und Kamera auf dem Bauch geparkt) aussehe, bin ich doch ein leichterer Fisch als James oder kleinere Menschengruppen. Aber es gibt noch hammer Menschen hier: Der Besitzer von dem Shop, in den ich geflüchtet bin, hat mich nach Hause begleitet (waren so ca. 500m, ja so nah am Backpacker passiert sowas, hier ist man nirgends mehr sicher *gg*). Fand ich hammer, großzügig und hach. Kauft alle beim "WeeVideo" am St. Peters Square in Observatory, Kapstadt ein, ok? Und sagt Grüße und Danke von mir :-)

Als mich heute wie gewohnt jemand um Geld anbettelte, kam dieses blöde Gefühl von den letzten zwei Zwischenfällen wieder. Man wird doch schon etwas paranoid............................................. grad ich freue mich darauf, aus dieser großen armen halbkriminellen Stadt rauszukommen (noch 6 Tage bis zum Trail...). Das ist nur ein Gefühl, denn objektiv ist die Stadt der hammer, die Leute freundlich (man ist offener und freundlicher zueinander als in Deutschland!), die Landschaft atemberaubend und die Wege kurz. Will also bald wieder kommen :-)

Ich würde nicht Sandro sein, wenn ich mich jetzt unter der Bettdecke verkriechen würde. Ist ja klar :-) So nahm ich heute morgen das erstbeste Blacktaxi in die Stadt (so eng wie in dem wars noch nie und ich weiß, ich sollte das eigenltich eher weniger tun. Aber aaaahhhh die normalen Taxis drängen mich finanziell in die Ecke). Und dann ein normales Taxi zum Surfshop (Kosten halbiert, ich fühle Moritz´ und Holgers Hand auf meiner Schulter). Der Tag verbrachte ich dann nördlich von Kapstadt und hab mir erklären lassen, wie das nun eigentlich funktioniert, dieses "Wellenreiten". Ist schon ne feine Sache, und gar nicht so schwer wie ich dachte. Aber jetzt bin ich körperlich tot und möchte nur noch ins Bett fallen. Der Atlantik ist nur 10°C warm (KALT), deshalb wurden meine Füße halbstündlich geld vor Kälte. Interessante Farbenspiele :-) Trotzdem bleibt man drin, Murphys Gesetz und "die perfekte Welle" und so. Freu mich schon aufs nächste Mal. Schaut euch mal die hammer Aussicht an. Man stelle sich das vor: Die Welle kommt, aufs Board legen, paddeln, Hohlkreuz, aufstehen, balancieren, den Rausch des Moments genießen und das alles bei DIESEM Panorama :-)


Jerry, sandro, MiniMalibu & sandro (und Tafelberg und LionsHead im Background)


Montag, 3. November 2008

Grillparty und Pläneschmieden

Viel Spannendes passiert hier grad nicht. Hab ein bisschen das Gefühl, die Stadt ausgekundschaftet zu haben (objektiv natürlich völlig unmöglich). Vielleicht brauch ich auch einfach mal wieder Natur :-)

Gestern Abend gab es in meinem Backpacker eine fette Grillparty. Gerade ist hier eine brasilianische Band zu Gast und im Laufe des Abends haben wir spontan 'ne Jamsession gemacht. Video gibts auch... Ich bin der, der apathisch auf die kleine Trommel einhämmert (das war kompliziert...):



Sonst bin ich am Pläneschmieden. Diese Woche wird endlich wieder abenteuerlich. Wenn alles wie geplant klappt, nehme ich am Dienstag endlich Surflessons, gehe am Mittwoch Mountainbiking zum Kap der Guten Hoffnung, am Donnerstag Klettern auf den Tafelberg und werde mich von ganz oben ein bisschen Abseilen (will ich das wirklich tun?? :-s JA, Höhenangst verschwinde, aaahhhh). Nächste Woche will ich unbedingt einen großen Trail laufen: Einmal um die Kap-Halbinsel. 35 Kilometer in 2 Tagen, sollte machbar sein. Und endlich mal raus aus der Stadt, atemberaubende Landschaften, Meeresbuchten, Klippen sehen, keine Menschen, als Lebewesen nur Vögel, Robben und Pinguine (ja, die gibt's hier wirklich..) :)

Es bleibt also spannend... herzliche Einladung, dran zu bleiben. Hier sitzen Sie in der ersten Reihe... ;-)

Samstag, 1. November 2008

mehr Fotos gewünscht?


Die Zusammenstellung dieser zwei Fotos ist interessant: Das eine ist von der "Spitze" des Tafelbergs mit Blick auf Kapstadt aufgenommen (insbesondere Waterfront Mitte links), das andere von der Waterfront mit Blick auf den Tafelberg. Man kann also im rechten Bild die Stelle sehen, an der das linke Foto aufgenommen wurde und im linken die, an der das rechte aufgenommen wurde. Genial, oder? :-) (fuer Michel: "de Dechnigg..")

Eine generelle Frage beschäftigte mich: Dienen meine Erzählungen der allgemeinen Befriedigung des Informationsbedürfnisses oder fehlen der Mehrheit der Leser Fotos zum totalen Seelenfrieden? Für mich ist es auf der einen Seite schön, mit Fotos zu teilen, was ich erlebt und gesehen habe, auf der anderen Seite macht es viel Arbeit, sie zu bearbeiten, hochzustellen und organisieren (Arbeit bedeutet Zeit und Geld). Wenn es also niemanden interessieren wuerde, habe ich mehr Zeit und Geld zum Leben genießen, wenn es aber jemanden total glücklich machen wuerde, fühlte ich mich geehrt, an dessen Endorphin-Ausschüttung Schuld zu sein :-)

Da diese Seite im Durchschnitt von 25 Leuten pro Tag besucht wird, könnte wenigstens die Hälfte davon mal rechts seine Meinung abgeben, das würde mir in der Entscheidung sehr helfen :-) eMail-Kommentare an SandroR@gmx.de werden auch gerne entgegengenommen!

People

Habe meinen gestrigen Abend in einem gemülichen chinesischen Restaurant in Observatory verbracht, ein Kapstädter Viertel, in denen tags wie nachts zwielichtige Gestalten herumlaufen (ich wechsel immer die Straßenseiten, wenn unsere Wege sich kreuzen sollten). Die Fenster und Türen aller Häuser sind mit Eisenstäben vergittert, wobei dies nichts besonderes, sondern überall in Kapstadt Mode ist. Nachdem ich das beste Cashewchicken meines Lebens genossen hab, verbrachte ich einige Zeit damit, ein Glas trockenen Rotwein in der Hand haltend in eine Kerzenflamme zu schauen und Colbie Caillet zuzuhören, die mich an die Haus-WG in Deutschland erinnerte. Am Tisch gegenüber saßen Franzosen, am Tisch neben mir englisch sprechende Mädels, von denen 2 deutschen Akzent hatten und neben mir versuche ein Deutscher mittleren Alters, Verbindung zu einer Südafrikanerin aufzunehmen. Menschen beobachten macht schon Spaß. Sie sind es, die die Reise erst interessant machen. Ich bin frei wie ein Vogel, an einem der schönsten Flecken der Erde, werde täglich überwältigt von neuen Eindrücken, kann tun, lassen und erleben was ich will. Aber wie ich mit meinem Freund und Zivikollegen Seby Englert (Deutschlands Schlagzeugzukunft) vor einigen Jahren einmal festgestellt habe: "Selbst wenn du der König der Welt bist (ein Bild für "alles erreicht haben"), was machste dann? Ist das nicht ein bisschen langweilig, wenn du es mit keinem teilen kannst?" Ich merke in diesen Tagen, wie Recht wir hatten. Ich war auf dem Tafelberg, habe die einzigartige Erfahrung gemacht, Wolken anzufassen, die sich todesmutig Richtung Meer den Abhang runterstürzen (ja, es fühlt sich doch anders als Nebel an!), habe an einem der schönsten Strände meines Lebens (bisher) gechillt (Camps Bay Beach), bin öfter durch die Waterfront gelaufen als durch Egenhausen und bin in das undurchdringliche Kapstädter Nahverkehrsystem von Bussen, Blacktaxis und Cabs eingetaucht. Das alles ist toll, wunderbar und einzigartige Tagebucheinträge in der Story meines Lebens. Aber irgendetwas fehlt, wenn es dabei bleibt. Menschen. Menschen wie James, mein Zimmernachbar, der Kapstadt wie seine Westentasche kennt und durch einen Zwischenfall seine Firma verloren hat und nun im Backpacker lebt. Mit ihm habe ich schon einige Tage hier verbracht und "funny moments" gehabt. Oder Caroline, die mir direkt nach dem Überfall den Weg zum richtigen Blacktaxi gezeigt hat. Aus Simbabwe geflüchtet, arbeitet sie nun illegal in Kapstadt, da es in ihrer Heimat zu oft kein Brot zu kaufen gibt. Ihre Familie schlägt sich irgendwie durch die Tage... Menschen wie diese machen den Aufenthalt hier tiefer. Alleine fetzt nicht, Schönheit muss man teilen, sonst fehlt was. Hoffen wir, dass Gott mir noch mehr James und Carolines auf den Weg schickt...

So long
sandro

Travel-Map mit Reiseroute

Habe in akribischer Kleinarbeit eine Travel-Map erstellt, die man am rechten Rand erkunden kann. Interessierte koennen zoomen und sich durch die einzelnen Stationen meiner bisherigen Reise klicken. Besonders die Flugroute sieht im Nachhinein wirklich verschickt aus... Werde die Karte natuerlich weiter auf dem aktuellsten Stand halten.

Ich glaub, das ist neben dem informationstechnischen Aspekt eher eine Art Selbsttherapie fuer mich: "Schau, wie du schon rumgekommen bist!", "In Egenhausen hat's schon geschneit!", Kampf dem Heimweh also. Hoa :)