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24.02.2011: Zurück in Deutschland.
07.02.: Zurück aus dem Outback. 5000 km in 10 Tagen - was für ein Roadtrip.
26.01.: Mit dem Campervan auf der Great Ocean Road unterwegs...
31.12.: Endlich nen eigenes Surfboard. Juhu!
29.12.: Zurueck in Sydney.
19.12.: 12 Stunden Zeitverschiebung. Einfacher zu rechnen :-)
18.12.: Gut in Fiji angekommen. Mit netten Leuten auf ner einsamen Insel. Wie im Film.
12.12.: Aufgrund von Wellenmangel nach Surfers Paradise weitergefahren. Hier auch keine Wellen. Grmbl.
10.12.: In Noosa. Die Sonne ist zurück. All about surfing.
03.12.: Back. Verregnet. Wurde beim Tauchen von einem Hai umkreist. Cool.
29.11.: 3 Tage Segeln um die Whitsunday Islands. Catch ya later!
28.11.: Hab heute vom Reisebus aus Kamele im Sonnenuntergang gesichtet. Afrika?
17.11.: Nun obdachlos und von nun an mit dem unterwegs, was in den Rucksack auf den Ruecken passt.
06.11.: Klausurenphase. Campen in der Bibliothek.
31.10.: Ab jetzt 10 Stunden Zeitverschiebung.

Sonntag, 1. November 2009

Lebens-Raum

Wer kennt ihn nicht - den Mythos des hart arbeitenden Studenten, von morgens um Neun bis abends um Neun in der Uni, 27 einhalb Minuten Mensa-Mittagspause, in denen Spaghetti mit milchgestreckter Tomatensauce verzehrt werden, nach der heimischen Rückkehr das Mensaessen als Instant-Mikrowellenversion in selbiger aufheizend, den fünfunddreißigsten Kaffee genießend den Tag bei einer guten amerikanischen Randgruppen-Serie ausklingen lassend? Sein Zimmer misst satte achteinhalb, die Küche eineinhalb Quadratmeter und von seinen Mitbewohnern kennt er nur die Farbe des Geschirrs. Durch ausgeklügelte statistische Zählungen des nach oben- und untengeklappten Toilettendeckels hat er empirisch zumindest den prozentualen Anteil der weiblichen Mitbewohner herausgefunden und Hobbies gab es zuletzt als Kind. Das Gefühl von Freiheit hat er zuletzt nach dem Abi gespürt und den Traum vom erfüllenden Leben auf "nach Doktorarbeit" vertagt. Leute kennen lernen funktioniert bei dieser Gattung längst nur noch über die Frage "Was studierst du?" und "Wie lang schon?" ... Dass die Zeit vergeht, merkt er nur noch am dünner werdenden Abreißkalender, die Außentemperatur erfährt er von wetter.de.

Bevor das Szenario ausartet: Es gibt Tage, da merkt man, wie gut es einem geht. Wer will schon gern solch ein flaches Leben fristen, in einer Studentenbude hausen, WG-Kollegen haben? Wäre es nicht weitaus schöner, sein Leben zu lieben, in einem Lebens-Raum zu wohnen und seine WG-Freunde zu genießen?

Ich vermute, dass einem das Abrutschen in jede Art grauen Alltags genausowenig bewusst ist wie die gegenteilige Entwicklung des Lebens auf die Wolken des Glücks. Nur wenn man von seiner Position auf die jeweils gegenteilige schaut, geht einem kurz das Licht auf: "Alter, dein Leben!".

Fazit: Ein Hoch auf meine Mitbewohner (und alle, die wahre Mitbewohner sind) :-)

Montag, 14. September 2009

Angriff der Killertomaten



Vergangenes Wochenende wurden Kindheitsträume zerstört. Wer kennt diese überdimensionierten Plüsch-Figuren mit notorischem Grinsen, die sich bei Paraden von kleinen Kindern die Finger umdrehen lassen? Von außen so weich, so flauschig, so nett, so lustig, so putzig, so heilewelt. Als Kind wünscht man sich in das Plüschtierland, wo alle diese lustigen Gesellen leben und sich von einem zum anderen Tag grinsen.

Jetzt musste ich an eigenem Leib erfahren, dass der äußere Schein doch trübt :-) Ganz nach dem Motto "Ich bin jung und brauche das Geld" entschloss ich mich, die VeggieTales zu einer Veranstaltung zu begleiten und in das Tomatenkostüm zu schlüpfen. Es hat sich rausgestellt, dass ein paar Minuten in diesen Kostümen so viel wert sind wie 2 Stunden saunieren in Winterjacke. Ohne Witz, da drinnen hat es tropische Temperaturen, das Gestell wiegt so einiges, die Bewegungs- sowie Sichtfreiheit ist extrem eingeschränkt (was die Tomate trotzdem nicht am Breakdancen gehindert hat, siehe unten) und die Kinder genieren sich nicht, dein Kostüm auseinanderzunehmen, drauf einzutrommeln und deine Toleranzgrenze zu testen :-) Leider gab es ein paar Babies, die beim Anblick der schrecklichen Riesentomate mit Heulen angefangen haben (Schock fürs Leben), aber im großen und ganzen ist Plüschtierspielen ein unerwartet harter, aber spaßiger Job :-)



Sonntag, 6. September 2009



An inability to stay quiet is one of the conspicuous failings of mankind.

- Walter Bagehot


Donnerstag, 20. August 2009

Weihnachten im August

Wie die Zeit vergeht... es ist fast ein Jahr her, dass ich diesen Beitrag gepostet hab. Seit 8 Monaten ist das Gewinnspiel nun schon zuende und man hat fast schon jeglichen Schimmer jeder Erinnerung sämtlicher Funken irgendwelcher Hoffnung vergraben. Aber natürlich gibt es Wunder :-) Wie zum Beispiel im Hochsommer endlich die überproportionale Leinwand mit einem Bild in sein Zimmer zu hängen, das Erinnerungen an äußerlich lange vergangene, innerlich dagegen höchst lebendige Momente erweckt. Jetzt gibt es zwar eine weiße Wand (und damit berauschende Beamer-Filmabende) weniger in meinem Zimmer, dafür aber eine tägliche Gedankenstütze an eine der Lehren, die ich im südlichen Afrika gelernt hab, mehr: Wenn du einen Traum hast, dann gibt es irgendwo irgendeinen Weg, ihn zu verwirklichen!

Der Sommer in Deutschland geht zuende - die Erinnerungen an den heißen Mittwochmorgen auf der Düne in Namibia bleiben (und Jesus natürlich *hüstel*).

Donnerstag, 6. August 2009

Artisten im Büro

Jonglieren ist nicht einfach. Mit Plauschbällen in Faustgröße geht's am besten. Komplizierter wird es mit andersförmigen Gegenständen, größeren Bällen oder gar Töpfen und Pfannen. Oder ganz unhandlich: Datenbanken. Wenn beim Plauschballwerfen was runterfällt, hebt man es halt wieder auf. Anders, wenn man mit Datenmengen jongliert. Wenn da mal ein paar runter fallen, ist die braune Masse am dampfen. Gut, wenn man dann genügend Backups und ordentliche Versionsprotokolle angefertigt hat.

Soweit meine Erfahrungen aus einer Woche Ferien-Bürojob. Ab morgen gehts zu den Handwerkern, endlich wieder was *räusper* "g'scheits schaffe"..........................

Mittwoch, 22. Juli 2009

Planänderung

Wer mich ein bisschen kennt, weiß, dass ich ab und zu einen Hang zum Außergewöhnlichen hab. So wollte ich anfangs nicht nach Sydney, "weil da alle hinwollen". Etwas, was alle machen, ist ja nichts besonderes mehr. Nachdem aber Sydney von Freunden als "noch schöner als Kapstadt" beschrieben wurde (was ja mal GAR NICHT sein kann :-) ), hab ich mich dann doch für die University of New South Wales (UNSW) in Sydney auf einen Austauschplatz beworben. Gleich beim Abgeben der Bewerbungsunterlagen bekam ich die Nachricht, dass es für diese Uni dieses Jahr keine Plätze gäbe........ Na gut, Perth und Westaustralien ist eh unbekannter und wilder, passt also besser zu mir. Heute jedoch hab ich erfahren, dass kurzfristig noch ein Platz an der University of New South Wales (UNSW) in Sydney frei geworden ist und ich hab ihn bekommen :-) Wahnsinn! Von der zweitschönsten in die schönste Stadt Australiens - das ist jetzt natürlich obergenial.........

Toll, und grad gestern kam mein Lonely-Planet-Reiseführer "Western Australia" - braucht den nun jemand?

Ach, und da es immer wieder Missverständnisse gibt: Rechts gibt es eine neue Umfrage zur Förderung der Allgemeinbildung. Kleiner Hinweis: In Südafrika wohnte ich in der Hauptstadt und niemand wusste, dass es die Hauptstadt ist.................


Montag, 13. Juli 2009

"Sandro in Australien"?

Der Traum wird wahr! Heute morgen hatte ich nach wochenlangem Bewerbungsstress und tagelangem gespanntem Ausharren eine Zusage vom internationalen Dekanat der Uni Tübingen in meinem Briefkasten, die mir bescheinigt, dass ich ins Austauschprogramm für 2010 aufgenommen bin und einen Platz für ein Semester an der University of Western Australia in Perth in der Tasche hab.

Kurz schreien........ AAAAHHHHHHHHHHH :-)

Okay. Wieder fangen. Das geniale ist: Mir werden die Studiengebühren von ca. 5200 € erlassen. Einfach so. Das ist der absolute Oooooooooberhammer.

Jetzt muss ich mich in den Formalienstress stürzen, Visum beantragen, Versicherungen abschließen, Geld eintreiben (Orangensaft an der Straße verkaufen?) und hoffen, dass UWA keinen Grund findet, mich nicht zu nehmen.

Aus "Sandro in Südafrika" und "Sandro mittendrin" wird also in ein paar Monaten "Sandro in Australien." Bleiben Sie dran, hier sitzen Sie in der ersten Reihe :o)


Dienstag, 7. Juli 2009

Notizen aus der Schweiz

Zürich is an einem See mit türkisblauem Wasser gebaut (Zürichsee). Ein Traum im Vergleich zum (im Moment) kackbraunen Neckarwasser Tübingens. Wechsel von Spazierengehen und Baden (in der Großstadt!). Schwimmen mit Schwänen. Döner kosten 6 Euro. Eiskugeln minimal weniger. Fähre statt Straßenbahn. Zum Glück ist die Schweiz seit gut 7 Monaten ein Schengen-Staat, hatte nämlich an der Grenze meinen Ausweis nicht dabei. Zürcher ("Züricher"?) Altstadt erinnert an die Tübingens oder Altensteigs. Viele französische Wörter haben Einzug in die Sprache gefunden - siehe Bild unten. Diese klingt, als wenn die Menschen unangenehm festsitzende Krümel im Hals stecken hätten............ kurz gesagt:
Zürich rockt!


ein Fahrrad Velo und zwei Ra(a)ben

Donnerstag, 25. Juni 2009

Das Ende des Regenbogens



Heute hat sich der Mietwert meines ohnehin schon mietwertigen Zimmers um einiges gesteigert. Ein Naturschauspiel allererster Sahne spielte sich über Tübingen ab: Ein vollwertiger Halbkreisregenbogen, auf der einen Seite gedoppelt, der in kräftigen Farben hinter einem Haus auftaucht, sich in voller Länge über den Himmel ergießt und zwei Straßen von mir entfernt wieder in der Erde versinkt! Stunning!! Hab selten so etwas Schönes gesehen.

Die Krönung kam dann noch: Ein roter Rettungshubschrauber flog von rechts nach links genau durch dieses herzzerreißende Panorama. Wie in einem dieser platten christlichen Filme. Ich dachte nur "Junge, halt aus, es gibt Hoffnung" :-D

Zwei Fragen bleiben mir noch: Wie sehen wohl die Leute aus dem Haus am linken Ende den Regenbogen? Von unten?? :-) Und: Wenn ich mich beeilt hätte und zum rechten Ende des Bogens gelaufen wäre, hätte ich einen Topf voll Gold gefunden? Oder die Glücksbärchies?


Montag, 22. Juni 2009

Spontanität ist alles

Freitag Nachmittag um viertel nach fünf: Schlitti ruft an mit der Frage "Bock auf ne spontane Aktion?". Eigentlich plante ich, den Abend bei einer netten Geburtstagsparty zu verbringen, den Samstag über ein bisschen zu chillen und zu nem Breakdance-Battle zu gehen. Aber ich sag natürlich aus Prinzip "Ja" :-) Fünfzehn Minuten später sitze ich im Auto auf der Reise durch die halbe Bundesrepublik nach Melsungen (bei Kassel), um beim Fußballturnier der Deutschen Krankenhausmeisterschaft mit zu kämpfen. Schönes Hotel, Essen en masse und `ne Menge Kampf im Regen und bei Sonnenschein - am Ende wurden wir Dritter in unserer Gruppe und sind somit nicht für die Finalspiele qualifiziert :-) Unser Teamspruch war übrigens "Teamspruch" (man merkt, meine Generation trieft vor Kreativität :-D ). Was soll's - hauptsach `s hat Spasssssssssss gemacht!


Mittwoch, 17. Juni 2009

junge Hüpfer..

Vergangenen Samstag waren die jungen Hüpfer ("jung" auch grad bezogen auf die Kompetenz) auf den Stuttgarter Hochschulmeisterschaften im Trampolinspringen zugegen. Was ein Spaß! Und so ein Sporttrampolin vertreibt auch gleich wieder die (eh nur noch eingeredete) Höhenangst! Pokale gab's auch auf die Ohren: 4. Platz im Einzel- und 3. Platz im Synchronspringen. Juhu!

Dienstag, 16. Juni 2009

a pigeon just crapped on my beer...

Es gibt Momente, in denen möchte man die Weltgeschichte um 5 Minuten zurückspulen. Kennst du das? Der Versprecher beim Date, die verplapperte Prüfung, der verpasste ICE. Gerade eben hatte ich so etwas: Vorhin hatte ich mir eine edle Flasche Bier (benannt nach Baden-Württembergs Ministerpräsident) auf dem Balkon zum späteren Genuss bereit gestellt. Während es abkühlte und die letzten Atemzüge der Lebendigkeit und Freiheit atmen durfte, videoskypte ich ins südliche Afrika. Als ich damit fertig war, lechzte meine stapazierte Kehle nach diesem Hauch von Himmel... Im Dunkeln stapfte ich also auf meinen Balkon, umgriff den Flaschenhals mit der einen Hand und schickte mich mithilfe der anderen und einer weiteren Flasche an, erstere zu öffnen (wer braucht schon Flaschenöffner..). Irgendetwas weiches quoll unter meinen Fingern hervor - ich ärgerte mich schon, dass beim Öffnen schon das köstliche Nass herausfloss. Bei näherem Hinsehen aber bemerkte ich das Übel: Eine Taube hatte sich doch tatsächlich erdreistet, ihren Darminhalt auf meinen Flaschenhals und -deckel zu entleeren! Gibt's das?? Trotz Taubengitter, das um den ganzen Balkon gespannt ist (oder ist es ein Studenten-vom-Runterspringen-Abhalt-Gitter?). Das Bier stand aufm Grill. Genau da hätte ich die Taube in dem Moment auch gern gehabt......... mit den Füßen nach oben x-)

Sonntag, 7. Juni 2009

"Parlez-vouz anglais?" - "Non!"

Reisen ist schon was feines. Da erlebt man allerlei Abenteuer. Hätte auch nicht gedacht, dass sich das Angebot, per Mitfahrzentrale nach Biarritz (siehe Karte unten, ein Urlaubstipp übrigens!) für nur 17 Euro zu fahren, als "Wir nehmen einen alten, halb funktionsuntüchtigen VW-Campingbus und versuchen ihn inklusive Motorräder aufm Anhänger über Landstraßen durch den halben Kontinent zu karren - also nicht 'wir', sondern 'IHR'!"-Projekt rausstellen würde. Dieser alte, stylische Surferbus durfte nicht ausgehen und musste jedes Mal, wenn das doch passierte, angeschoben werden. Die Reise dauerte 22 Stunden - wir schoben also abends auf Brücken, später in Großstädten und nachts in Kreisverkehren. Die Nacht wurde durchgefahren, was dank übermäßigem Energydrink- und Kaffeegenuss gut funktionierte (obwohl morgens um 9 dann schon die Luft raus war)...

Ich weiß übrigens auch nicht, wie zum Geier ich auf die Idee kam, als nicht-Französischsprecher in einem Land Urlaub zu machen, welches die englische Sprache verabscheut: Die Franzosen weigern sich wirklich penetrant, englisch zu reden. Fragt man freundlich "Parlez-vous anglais?", kriegt man ein "Non" in derselben Selbstsicherheit zu spüren, als wenn man bei Sonnenschein gefragt hätte "Regnet es eigentlich gerade?". Schlimm. Teils sieht man Cafés für sich mit dem Spruch "english spoken" werben. Das hat mich im ersten Moment irritiert. Gehört man jedoch zu den glücklichen Menschen, die englisch sprechende Franzosen finden, merkt man, warum das ganze Land so eine Furcht gegen die Sprache des Landes auf der anderen Seite vom Kanal hat: "French accent" ist einfach besser als jede Mittermeier-Show! Ich würde sogar sagen, es kommt an den weltberühmten "german accent" an oder toppt ihn sogar ;-) Eines Abends, als wir mit ein paar Freunden vom Campingplatz am Strand zum Rauschen der Wellen den einen oder anderen Martini genossen, brauchte es ein paar Minuten, um ein Wort, das klang wie "lou" (aus dem Munde von Franzosen) als "law" zu identifizieren. Herrlich :-) Wie auch immer, durch diese Englisch-Aversion wird man gezwungen, das ein oder andere französische Wort zu sprechen und ich muss sagen, nach einer Weile fand ich die Sprache irgendwie toll. Wenn ich JEMALS ein wenig Zeit finde, werd ich mehr davon lernen ;-)

Alles in allem sind die Franzosen auch ein wirklich herzliches Völkchen, echt jetz! Auch wenn se viel zu schnell reden, sie sind echt Chiller. Den Rest des Urlaubs haben wir damit verbracht, fest zu stellen, dass surfen immer noch ne sau schwierige Angelegenheit ist und uns in den wellenlosen Tagen am Strand geaalt. Und den Leuten, die mich fragen, wie ich das mache, jetzt schon wieder nach Frankreich zu gehen, bleibt nur zu sagen: "Einfach so!". Manchmal muss man "es" halt einfach machen... Geht auch ohne Kohle ganz gut - dank Gaskocher und Campingplatz. Haben auch erst am vorletzten Tag eine Mitfahrgelegenheit zurück bekommen. Abenteuer fetzt schon irgendwie. Das hat man halt im Dreieinhalbsternehotel nicht. Budgeturlaub rockt :-)

Dienstag, 26. Mai 2009

wenn dich das Fernweh treibt...

"Bald ist Pfingsten - da muss es rappeln in Europa!" schrieb mir kürzlich ein Freund. Obwohl es in diesen Tagen genug rappelt (eine Grillparty jagt die nächste, die Uni ist am Start und der Sommer kommt), zieht mich das Fernweh schon wieder fort. Als ich "damals" im südlichen Afrika schwärmend diese riesigen Distanzen gereist bin, hab ich ja irgendwann festgestellt, dass man von Europa mindestens genauso begeistert wäre, würde man denn nur mal annähernd solche riesigen Distanzen zurücklegen. Auf das nächste Auslandssemester warten wäre zu müßig, deshalb bieten sich die bevorstehenden Pfingstferien also dazu an, dem Fernweh nachzugeben. Die Gauner von Ryanair haben mir schon meinen sagenhaften Sardinien-Hiking-Trip vermasselt, also nutze ich nächste Woche die Chance, schlage mich zusammen mit Waffenbruder Michel nach Frankreich an die spanische Grenze durch und verbringe eine ganze Woche surfend am Atlantik - der so kalt ist, dass wir sicher das abendliche wärmende Lagerfeuer (und die brutzelnden Fleischlappen) genießen werden. Nicht zu vergessen den Bordeaux, der ganz in der Nähe angebaut wird. Zufällig sind zur selben Zeit im Nachbarort die Deutschen Hochschulmeisterschaften im Surfen - sieht ganz so aus als ob das eine geile Sache wird :-) Lassen wir es rappeln in Europa!

Montag, 18. Mai 2009

oh du gechilltes, geputztes Deutschland

Gestern vor vier Wochen landete ich nach einer halben Ewigkeit Abwesenheit wieder in Deutschland. Jetzt, einen Monat später, ist es divergent: Auf der einen Seite hat alles seine gewohnten Bahnen eingenommen, was sich im Arbeits- und Freizeitalltag zeigt; auf der anderen Seite fühlt sich dieses Leben komplett anders an, was sich an meinen Gedanken und Verhaltensweisen zeigt. Diese doofe Phrase der "Horizonterweiterung durch Auslandsaufenthalt" füllt sich mit Leben. Man denkt, fühlt und handelt komplett anders als früher. Oftmal denkt man an bestimmte Situationen in der Fremde zurück, die einen geprägt haben. Kann man nur verstehen, wenn man drin steckt. Also weiter :-)

Mittlerweile fallen mir auch immer mehr Details der Unterschiede zwischen Südafrika und Deutschland auf, und ich bin mittlerweile echt sehr froh, in Deutschland zu leben. Hier ist alles modern, elektronisch, sauber. Heute, als ich im Bus den Straßenverkehr beobachtete, kam mir der Gedanke "Hier ist alles nicht so hektisch." - hätt ich jetzt auch nie gedacht, das mal über "Good Busy Germany" zu sagen. Außerdem sind die Menschen netter, als ich sie in Erinnerung hatte. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass das alte Prinzip aus der Bibel einfach funktioniert: "Wie du behandelt werden willst, behandle die anderen" (Matthäus 7,12). Wenn ich die Leute hier anlächle und beziehungsorientiert rede, sind sie automatisch lockerer und nicht mehr so verbissen. Das wirkt Wunder :-)

Samstag, 9. Mai 2009

Stipendium

Das ist mal wieder der Beweis! Man muss kein elitärer Schnösel sein, nein nein! :-D Alles, was es braucht, ist Authentizität! Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat sich nach unzähligen Motivationsschreiben, Kopien, Gutachten, Aufsätzen, Klausuren, Gruppendiskussionen, Vorstellungsgesprächen und enttäuschten Hoffnungen (jeden Tag, als ich den Briefkasten aufmachte) dazu entschlossen, mich in ihr Stipendiatenprogramm aufzunehmen. Juhu! Unfassbar! Man fühlt sich ja schon klein und unscheinbar zwischen all den chefmäßig wirkenden (oder sich den Anschein gebenden) BWLern, Juristen, Politikern und feinen Leuten die es politisch und wissensmäßig draufhaben wie sonstwas und das auch gern zur Schau stellen. Ich wusste doch, dass meine einzige Chance darin besteht, nichts vorzuspielen und so zu handeln, wie ich bin. Es war die richtige Entscheidung :o)

Donnerstag, 7. Mai 2009

Perlen des Studentenlebens

Es gibt doch noch Momente, in denen man vergisst, im gestressten Deutschland zu sein. Heute zum Beispiel, nach einer verschlafenen Vorlesung (Gruß an die Blutspende-Gruppe Egenhausen/Tübingen, die sind schuld dran) traf ich mich mit einem Freund bei strahlendem Sonnenschein, um ein paar Tennisbälle übers Netz zu kloppen (Endergebnis: 5-3 für Afrika, der Unterricht hat sich also gelohnt :o) ). Danach knurrte der Magen, also schmiss ich meinen balkoneigenen Grill an und wir nahmen ein paar knusprige Schweinebäuche mit Blick auf Alb inklusive Burg Hohenzollern zu uns (meine Aussicht *schwärm*). Und da das ja noch nicht alles sein kann, zerrte ich zum guten Ende noch meine Amps und Gitarren auf den Balkon und wir starteten eine Jamsession. So ein Lied kann schon mal 30 Minuten gehen *träum* Und die Sonne brutzelt dir aufs Gesicht.... Dass wir zu laut waren, hab ich dann später von einer Mitbewohnerin erfahren, die einen halben Kilometer weiter aus dem Bus gestiegen ist und sich gefragt hat, wo denn hier in der Nähe ein Konzert stattfände........... Afrika in Deutschland.

Dienstag, 5. Mai 2009

you pay just to sit on a chair...

Heutige Begebenheit: Aufgrund von nächtlichen Recherchen, die sich um Skydiving-Schulen drehten, komme ich (wie sonst natürlich nicht) zu spät zur 8-Uhr-Vorlesung "Pädagogische Psychologie". Der Raum vollgepackt mit 500 Studenten, viele sitzen auf den Treppen, die Luft ist zum Schneiden. Unentspannt suche ich den Raum nach einzelnen freien Stühlen ab, gehe auf und ab und finde mich schon fast mit der Tatsache ab, 2 Stunden auf dem Boden hocken zu müssen. Plötzlich fällt mir noch ein freier Stuhl ganz am Rand der Reihe auf. Ich könne mich dort aber nicht hinsetzen, gibt mir die Nebensitzerin zu verstehen, "Seller isch hee!" (das war schwäbisch, deutsch: "Der ist kaputt"). Tatsächlich biegt er sich ein wenig mehr durch als ein normaler Stuhl. Ein aus Afrika Heimgekehrter steht nun völlig verwirrt in diesem riesigen Saal und denkt "Na und? Immerhin ein Stuhl.. müssen Stühle alle ganz sein?". Gibt Länder auf der Welt, da hat man oft mehr kaputte als ganze Stühle. Das Ganze erinnert mich an eine Begebenheit in Johannesburg Anfang des Jahres, als ein weißer Afrikaner (Hautfarbe tut nix zur Sache) über First- und Economy-Class im Flugzeug philosophierte: "How can you book First Class? You pay double just to sit on a different chair!" :-)

Dienstag, 28. April 2009

Entschädigung

Die "alten Hasen" werden sich noch an die Komparsen-Story eines schlechten Kinofilms erinnern, in die ich verwickelt war. Ich habe einige Beschwerden von enttäuschten Kinobesuchern bekommen, die während langer Abwesenheit meinerseits ihr sauer verdientes Geld in der Hoffnung auf ein Wiedersehen in den Rachen der Kinoindustrie geschmissen haben. Leider wurden sie alle enttäuscht. JETZT und HIER gibt es die Entschädigung :-) Im Folgenen zwei Screenshots aus besagtem Film, auf denen ich in die Kamera grinse. Wer mich entdeckt, bekommt nen Lächeln (im Bild integriert x-) ). Ob das den Kinoeintritt entschädigt, werte ich jetzt nicht :-p Der Titel des Films ist übrigens hier aus rechtlichen Gründen nicht erwähnt... Leider reicht der Furz nicht zum Berühmtwerden... muss ich wohl doch weiterstudieren *seufz* ;-)

(anklicken zum vergößern)

Thoughts

Es nieselt. Ich sitze in "Softwaretechnik" und friere mir den Hintern ab. Auf meinem Schreibtisch zuhause liegt eine TO-DO-Liste mit hunderttausend zu erledigenden Punkten. Durch die graue minus-dreißig-Grad-Kälte hechte ich zur nächsten Vorlesung. Alles nicht so, wie ich es aus Südafrika gewohnt bin. Und trotzdem bin ich gerne hier. Flüchten bringt ja nichts, hat bei Jona schon nicht hingehauen. Vielleicht ist es ja jetzt dran, sich den Herausforderungen zu stellen. Sollte man am Ende gar dran wachsen?

Sonntag, 26. April 2009

Kulturschock

Viel fällt mir dazu nicht ein. Nachdem ich jetzt ein paar Tage in Köln, abgeschottet auf einem Schloss mit vielen hemdentragenden BWL- und Jurastudenten verbracht habe, bietet sich mir der eine Eindruck von Deutschland: Hier nehmen sich viele ziemlich wichtig. Manchmal den Stock aus dem Hintern nehmen täte gut! Abgesehen davon sind die Straßen kurvig und die Landschaft hügelig :-)

und noch was: Das Blog heißt nun nicht mehr "Sandro in Südafrika", sondern "Sandro mittendrin." Bin ja nicht mehr in Afrika, sondern jetzt wieder mitten im Leben x-)

Der Kölner Dom und ein Junge, am 23.04.2009

Donnerstag, 23. April 2009

keine Zeit, keine Zeit (typisch Deutschland...)

"Haste nichts, haste keine Sorgen." - ich merke in diesen Tagen, wie wahr der Spruch manchmal ist. Nachdem ich mich über die letzten 8 Monate daran gewöhnt haben, keinen Besitz (außer das, was grob in einen Rucksack passt) mein eigen nennen zu können, werde ich hier in Deutschland mit meinem ganzen Kram überhäuft - entsprechend busy war ich in den letzten Tagen, alles unter einen Hut zu bringen. Meine Gitarren und Amps, die Babies, hab ich immer noch nicht gesehen (leben die noch??). Dafür ist mein Laptop abgeschmiert, der mich schon einige Jahre untreu begleitet. Weiterhin hab ich ein riesengroßes Zimmer mit Blick auf Tübingen mit Fensterfront und 5,25 - Quadratmeterbalkon, den ich mein eigen Nennen darf. Musste jetzt raus :-) Mancher Besitz ist angenehm... :o)

Den Kulturschock bin ich am verdauen. Kann ich nicht viel drüber schreiben, versteht eh keiner. (Ich weiß, meine Aufgabe wäre an dieser Stelle, die Leser mit kreativen Worten dort mit hineinzunehmen, aber ich hab jetzt keine Zeit. Muss mich rasieren, denn wenn die Leute von der Stiftung in Köln (wo ich heut bis Samstag hinfahre um vorzusprechen) mich mit dem Vollbart sehen würden, dürfte ich gleich wieder gehen).

Afrika rockt! (Deutschland auch..somehow)

Dienstag, 21. April 2009

the beginning of a new life

Ich stehe auf meinem Balkon, schaue auf die Nebelschwaden, die sich über Tübingen legen, fühle die kühle Frühlingsluft, blinzele in die Sonne, nehme einen Schluck deutschen Filterkaffee und realisiere: "Scheiße, mein Bus fährt gleich!" ;-)

Freitag, 17. April 2009

Ein Traum geht zuende...

Morgen um 18 Uhr hebt mein Lufthansa-Flieger ab und bringt mich über Nacht nach Frankfurt am Main. Das ist schon ganz schön heftig: Das heißt nämlich, dass das Kapitel „Südafrika“ vorerst beendet ist. Kann gar nicht abmessen, wieviel mir die letzten acht Monate hier in diesem Land gebracht haben. Weiß nur, dass ich mich unglaublich verändert habe und hoffe, dass meine Homies in Germany damit klar kommen :-) Aber ist ja größtenteils zum Positiven... Unerwarteterweise freue ich mich voll auf Deutschland und bin nicht so sehr trauergeplagt über den Abschied von allem hier. Meimei, wenn ich bedenke, wie das hier alles angefangen hat: Von der verkackten Hinflug-Europa-Rundreise über Kids Explosion im Township über die einsame Reise an der Küste entlang hin zur Augen-OP und Deutschen Schule. Dann Namibia und jetzt Deutschland. Mag jemand Kilometergeld sponsorn?

Wie heißt es so schön? Alles hat ein Ende, außer (bekanntlich) die Wurst. Und vielleicht mein Blog. Die 5100 Klicks, die sich in den letzten 7,5 Monaten angesammelt haben, zeigen, dass doch ein gewisses Interesse an dem bestand, was hier steht. Kann ja nicht sein, dass es hier einfach so aufhört, oder? :) Und deswegen spiele ich mit dem Gedanken, euch weiter auf dem Laufenden zu halten - über den Kulturschock, das Leben in Deutschland und meine Gedanken über das, was zählt oder auch nicht. Ob und wie weit ich das fort führe, hängt von der Leseranzahl ab (und selbst für Mama und Papa würde ichs tun :-D ).

Jetzt heißt es erstmal: Sandros special Nudelsalat zubereiten und Fleischlappen grillen! Dann wenig schlafen und 10 Stunden Flugzeugsessel hocken und das Leben wieder nicht raffen. Ein Kreis schließt sich...

An alle, die die Blogeinträge als vollautomatischen Newsletter bekommen: Meldet euch, wenn ich euch austragen soll!
An alle, die die Blogeinträge nicht als vollautomatischen Newsletter bekommen: Meldet euch, wenn ich euch eintragen soll! :-)

Tragödie an der Deutschen Schule

Zeitungsartikel: englisch - deutsch

Einen Tag vor meiner Abreise ist hier Ausnahmezustand. Wir sind alle geschockt und sprachlos, hängen mit langen Gesichtern und schweren Mägen in unserer WG und aus der Abschiedsparty heut abend wird wohl nicht mehr als ein Gemeinschaftsabend... Grund: Der Mörder war unser Nachbar. Das ist so unfassbar und schwer zu verarbeiten. Auf einmal bist du mitten drin. Ihm gestern noch "Guten Morgen" gesagt und heute ist seine Wohnung mit "Crime Scene"-Absperrbändern abgesperrt. So hab ich mir meinen Abschied von Südafrika wahrlich nicht vorgestellt................................


Mittwoch, 15. April 2009

Fotos online

Habe gerade ein paar Highlights aus der namibianischen Fotosammlung online gestellt:


und JA, die Dünen waren wirklich so rot, so schön, so unfassbar *träum*

Weiterhin hat sich Robin (mein Travelmate) auch mal über den RoadTrip ausgelassen - ich habe herzlich gelacht, ihm sind eben noch ganz andere Details der Reise wichtig :-) reinschauen lohnt sich: http://suid-afrika.over-blog.de/article-30246796.html
Yebo!

Montag, 13. April 2009

Roadtrip Namibia

In den letzten 2 Wochen habe ich einiges gelernt. Zum Beispiel die einfache Wahrheit: Benutze dein Autodach NIEMALS als Ablage! Ich hab es am Samstag, als wir um 4 in der früh zur 1700km langen Heimfahrt antraten, leider getan. In Windhoek an der Tankstelle. Mein Bauchgürtel mit Kredit- und EC-Karte, Führerschein, Ausweise und ner Menge Bargeld. Und einsteigen und voller Zuversicht losfahren, bei Sonnenuntergang in Südafrika zu sein. 50 km hinter Windhoek der komische Gedanke "Wo ist eigentlich mein Bauchgürtel?". Und wieder zurück durch die Wüste in die Hauptstadt. Meine Hoffnung war am Boden. Jeder Fußgänger hätte ihn aufheben können. Irgendwo auf der Straße lag er dann. Überfahren. Offen. Die Scheine schauten noch raus. Aber es fehlte nichts. Einmal "JESUS" durch die dunklen Straßen Windhuks schreien. Aus tiefstem Herzen.

Außerdem: Namibia ist ein einsames Land. Und hat fast nur Schotter-, Geröll- oder Sandstraßen, auf denen man sich wie ein Rallyefahrer fühlt. Wir fuhren 4500 km bei Linksverkehr durch die Landschaft und sahen nicht viel: Wüste. Karges Land. Dünen. Steine. Sträucher. Zwischen zwei Dörfern (die rund 200 km auseinander liegen) mal ein einsamer Fahrradfahrer oder Fußgänger. Dafür wurden wir entschädigt: Die Ziele, die wir ansteuerten, waren atemberaubend. Klar, warum die so versteckt und schwer erreichbar sind. Die blutroten Dünen sind wirklich so blutrot wie auf den Bildern. Einmal hat mich ein Strauß warnend angegrunzt, als ich morgens um 6 durch die Wüste zu einer Trockenpfanne gehiked bin. Nur ich und er, Auge in Auge. Es war, als wäre mein Leben auf diesen Moment hinverlaufen ;-) Dann die grasenden Springböcke vor den hohen Dünen. Namibia ist ein Traum für jeden Fotografen! Sossusvlei, da sieht's aus wie auf dem Mars. Mein Herz kann das alles gar nicht fassen. Eine 300-m-Düne erklimmen und von oben runterkullern!

Zum zweitgrößten Canyon der Welt fahren. Du stehst davor und raffst es nicht. Es ist, als stünde man vor einem großen Bild. Der Kopf kann nicht einordnen, was er da sieht. Es ist hoffnungslos, also hilft nur genießen.

Einmal hat es uns in die Kalahari verschlagen. Drei Tage und zwei Nächte durch die Steinwüste hiken, über hausgroße Felsen klettern, in der sengenden Hitze im Fluss nackte Abkühlung suchen, den Hut befeuchten, um die nächsten Kilometer bewältigen zu können. Proviant für drei Tage mitschleppen, abends ein Festessen im Mondschein abhalten. Bei Sonnenaufgang aufbrechen. Den Giraffenspuren durchs ausgetrocknete Flussbett folgen. Die unfassbare Schönheit des Lebensfeindlichen vom Berg aus in sich aufsaugen. Ich lebte. Den letzten Tag, der für 6,5 Stunden veranschlagt war, mit strammem preußischem Fußmarsch in 2,5 Stunden runterruppen (Kerle brauchen ab und zu Mal was, um sich auf die Schultern zu kloppen).

Dann in die deutsche Stadt fahren. Fachwerkhäuser bewundern. Sonnenuntergang überm Meer. Hai-Steak auf deutsch bestellen, auf der Straße schwäbelnde Leute. Auf die 200ccm-Quadbikes schwingen und mitten durch die Wüste heizen, Anlauf nehmen und über Dünen springen, mit 100 km/h die Dünen hoch und runter, neue Reifenspuren in den Sand graben. Ich glaub ich träume. Dieser Tag war (wie übrigens schon so viele andere) der BESTE!. Sandboarden - mit Snowboards die Dünen runterheizen. Schlittenfahren im Sand. Mit geschlossenen Augen war's wie auf feinstem Pulverschnee!

Dann noch die Straße. Bis zum Horizont. Mal freundlicher Teer, mal roter Sand, ein anderes Mal unfreundlicher Schotter. In den Sonnenuntergang fahren. Mit einem guten Freund das Leben bequatschen.

Afrika hat was. You can't describe it, you can only truly feel it...

Montag, 30. März 2009

Roadtrip nach Deutsch-Südwest

Auch wenn jetzt vielleicht heftige Proteste a la "Wo bist du denn die ganze Zeit schon?" kommen: Ich gehe in den Urlaub :-)

Ich werde in weniger als drei Wochen schon wieder in deutschen Gefilden rumfleuchen (AAAAAHHHHHHHHHHH) und nur noch bis Mittwoch im herzallersüßesten Kindergarten arbeiten. Deshalb hab ich noch ganze 13 Tage bis zum Schulanfang hier. Und da ich Abenteuerluft geschnuppert habe, soll es nochmal ganz dick kommen: Ich werde mit Robin aus Kurland einen Roadtrip durch zwei Wüsten unternehmen! Namib und Kalahari stehen auf dem Programm, das heißt Südafrika, Namibia und Botswana sind unsere fette Beute. Eigentlich lautet unser Grundsatz "Wir buchen nichts außer unseren Mietwagen" - deshalb weiß der Schinder, WO wir langfahren werden, OB wir Botswana sehen oder WANN wir wo langcruisen werden. Hauptsache JUNG und FREI sein und genau das auskosten und genießen!

Ich freu mich so. Wenn ich am 19.04. nicht in Frankfurt ankomme, dürft ihr anfangen, die roten Dünen der Namib nach zwei Verdursteten abzusuchen. Erkennungsmerkmal: Nur einer der beiden Skelette hat eine Brille :-D


Samstag, 28. März 2009

Mitbewohner sind toll...

...und das Internet auch. Habe gerade beim stoebern einige Fotos entdeckt, die meine Mitbewohnerin Joana (die sich gerade in den Drakensbergen rumtreibt) online gestellt hat. Wer sich also fragt, was hier noch so passiert, ausser dem, was ich im Blog veroeffentliche (was ja offensichtlich nur ein kleiner Teil ist), der kann ruhig ab und zu mal die Blogs meiner Mitbewohner Kirsten, Madleen und Joana lesen. Rechts unter der Ueberschrift "Blogs von Freunden" finden sich die Links. Hier eine kleine Fotogalerie von Joana, mit Beachvolleyball-, Party- und Lifestyle-Fotos:

Donnerstag, 26. März 2009

Hannelore, Franz-Rudolph und Konsorten

Beobachtungen aus meiner täglichen Arbeit: Hannelore sabbert manchmal. Franz-Rudolph hat Probleme beim Gehen. Heinrich fehlt ein Zahn. Was sich hier wie eine Szenen aus einem Altenheim anhört, ist ein Kindergarten. Die lustigen Namen lassen sich durch die familiären Hintergründe der Kinder erklären: Deutsche Südafrikaner mit doppelter Staatsbürgerschaft, die schon in vierter Generation hier leben und den Schuss nicht gehört haben ;-)

Whatever, die Arbeit macht total viel Spaß, ist aber auch mega anstrengend! Eigentlich tue ich die meiste Zeit nicht anderes, als die dicken Pausbacken von zwei- bis vierjährigen zu knuddeln und ihnen irgendwelche Werte ins Leben zu (natürlich nur im übertragenen Sinne) prügeln (das Spektrum reichte bisher von "Hand vorm Mund beim Husten!" über "Lügen ist für Looser!" bis hin zu "Schlag niemals eine Frau!"). Das ist schon fett. Anstrengend wird es immer ungefähr nach drei Stunden, wenn ihre kleinen gellenden Stimmen die meinige überbieten und ich mich irgendwann fühle, als ständen sie alle andächtig im Kreis um mich herum, jeder einen kleinen Eisenhammer in der Hand, im Takt auf meinen Kopf klopfend. Heute hab ich irgendwann einfach Hillsong-Mucke per mp3-Player gehört und ihnen zur Musik beim spielen zugeschaut. Darf auch mal sein.

Rechts auf meiner Travel-Karte lunzt den Betrachter meine Vorfreude auf das an, was nächsten Mitwoch für 12 Tage kommt: Der letzte große Trip *schaurigemusikspiel*

Montag, 23. März 2009

Schadenfreude...

Damit es hier nicht zu langweilig wird, gibt's jetzt was zu lachen :-) Schussligkeit auf einem Trampolin in Knysna... Eine meiner ersten Erfahrungen mit dem afrikanischen Busch (Wortspiel, muaha). Ist schon ein halbes Jahr her (das erklärt auch das weiße T-Shirt, was ich trage *g*).

Sandro der Kindergärtner

Die Schulferien sind angebrochen. Die Schule kommt mir vor wie ein Geisterhaus. Zu der Unheimlichkeit trägt bei, dass die Pausenklingeln nicht abgestellt wurden... However, ich verbringe die nächsten zwei Wochen halbtags im Kindergarten - das ist der Ort, wo die Speckwürste sind :-)

Die Arbeit ist zwar anstrengend (nach 4 Stunden muss ich mich erstmal ne Stunde an den Pool legen um zu entspannen *g*), aber die Kinder sind ja SOWAS von unglaublich putzig. Die zweijährigen sind mir die liebsten, die können noch nicht so richtig rotzfrech sein, aber schon einigermaßen reden und laufen. Ich glaube, es tut denen auch mal ganz gut, dass ein Kerl kommt und mit ihnen balgt und Fußball spielt, mit den Erzieherinnen können die so Jungssachen ja nicht machen :o)

Meine neu gelernten Vokabeln von heute sind: Drücki und Kitzli, sobald es aber zu "küssli" kam, wurde es mir zu viel x-) Außerdem denke ich darüber nach, ob es moralisch für mich vertretbar ist, dass ich, wenn mir die kleinen reihenweise hingeschmierte und gekritzelt ausgemalte Bilder bringen, auch noch bei dem 15. sage "Wow, DAS ist aber schön! Hast du GANZ alleine gemacht? WoooooooW!". Schon heuchlerisch, irgendwie.........................

Donnerstag, 19. März 2009

Klassenfahrt - schee war's

Obwohl es jetzt schon wieder fast eine Woche her ist: Die Klassenfahrt war HAMMER! Zweieinhalb Tage im Buschcamp mit 60 Dreizehnjährigen - was gibt es schöneres :-) Die Kinder endlich mal wieder in zivil (also ohne Schuluniform) zu sehen und Dinge zu tun, die nichts mit der Schule zu tun haben (wie zum Beispiel kloppen). Dazu noch den Impalas zuschauen, die ab und zu auf der Wiese neben den Zelten rumgaloppieren (ist ja schließlich nen Wildgebiet) oder der Herde Streifenmungos, die zu Dutzenden bei Regen aus dem Feld zu unseren Zelten rennen. Oder nachts im Zelt zu pokern. Oder offene Ohren für seelisch angespannte Teenager haben. Herrlich.

Hier fangen morgen die Osterferien an (drei Wochen). In zwei Wochen werde ich auch eine Woche frei haben und nochmal auf die letzte große Reise gehen, bevor ich danach ins frühlingshafte Deutschland zurückfliege. Großes Kino. Ganz großes...

Donnerstag, 12. März 2009

Klassenfahrt



Ich bin von morgen frueh an bis Sonntag auf Klassenfahrt in Nylstroom. Juhuu, Klassenfahrt in Afrika! Mit allen siebten Klassen. Wenn das mal kein Gaudi wird! Auf in den Busch!

Dienstag, 10. März 2009

Adrenalin, Abhängen and Abenteuer

Ja, und das alles in einem Wochenende! Was ich in diesen zwei Tagen erlebt hab, würde ich selbst nicht glauben, wenn ich es nicht selbst mitgemacht hätte. Die Praktikanten und zwei Lehrer sattelten am Samstag in aller Herrgottsfrühe mal wieder die Pferde (Autos) und machten sich auf, das Land zu erkunden. Ziel war der Blyde River Canyon, nach dem Grand Canyon in Arizona und dem Fish River Canyon in Namibia der drittgrößte Canyon der Welt. Und enthalten im Kreise der schönsten Fleckchen Erde, die meine Augen in diesem Leben erblickt haben. Wir haben den Samstag im Großen und Ganzen damit verbracht, zu verschiedenen Aussichtspunkten zu fahren und die Münder nicht mehr zuzukriegen. Gigantische Felsformationen, ausgewaschene Steilklippen, 700-Meter-Abhänge und eine Aussicht über den Krügerpark bis nach Mosambik - sowas kann man nur genießen, nicht fotografieren (warum versucht man es eigentlich trotzdem?). Müde vom langen Auto fahren bezogen wir später unsere Betten im Sabie Backpackers (juhu, endlich wieder Backpackers-Luft schnuppern!). Nach einem Glas Wein im beheizten Pool nahmen uns ein paar Backpacker-Chefs mit zu einem Nachtausflug - einen schönen hohen Wasserfall bestaunen! Das war ein Erlebnis: Über dir der Dreiviertelmond, der das schäumende Wasser weiß in die Nacht leuchten lässt, vor dir der tosende Wasserfall und unter dir glühende Pilze (wer wusste, dass es das gibt?). Nach einer mehr oder weniger erholsamen Nacht machten wir uns am Sonntag auf, ein paar richtige Abenteuer zu erleben: Ein Bridge Swing und eine Canyoning-Tour standen auf dem Programm. Der Bridge-Swing verzögerte sich um einige Zeit, da die Leute vor uns sich jeweils kurz vor dem Absprung überlegt haben, wohl doch zu viel Furcht zu haben und sich dann immer ans Brückengeländer zu klammern. Amateure ;-) Der Sprung selbst war dann der HAMMER! Die Brücke war nicht all zu hoch, aber die Kulisse hatte es in sich: Neben dir zwei Wasserfälle, unter dir ein reißender Fluss, über dir die afrikanische Sonne. 's Leben!

Nachmittags zogen wir uns Neoprenanzüge und Helme an und man karrte uns an den Rand einer nahegelegenen Schlucht. Dieser Nachmittag war wieder (wie so viele hier in Südafrika) die Manifestation so vieler Kindheitsträume :-) Wir verbrachten 4,5 Stunden damit, in die Schlucht reinzulaufen, uns einen Weg durch sie zu bahnen und irgendwo wieder hochzuklettern. Unterwegs rutschen wir Bäume runter (wie Feuerwehrmänner), schwammen in Felsspalten zu Wasserfällen (das Gefühl ist unbeschreiblich), sprangen von Felsen in kristallklares Wasser oder ließen uns von der Strömung flussabwärts treiben.

Im Webalbum kann man ein paar Fotos begucken (http://picasaweb.google.com/chubster85/BlydeRiverCanyon).

Und hier kommt noch ein Video von unserer Truppe unter einem Wasserfall:

Bridge Swing am Blyde River Canyon

Hier das ganze aus einer anderen Perspektive... Die Brücke war nur 30 m hoch (ja, da gibt's höhere, aber es war nichtsdestotrotz toll) und das Abenteuer nennt sich "Bridge Swing". Wer wissen will, was ich brülle, soll Braveheart gucken :-p

http://www.youtube.com/watch?v=cdKehlES6Vc

vorwärts kann jeder - rückwärts und kopfüber ist angesagt :o)

Das vergangene Wochenende war der Burner! Ein Bericht folgt später. Hier erstmal ein kleiner visueller (und noch mehr auditiver) Eindruck :-)

Wichtig: SIEGES-, nicht Angstschrei :-D


http://www.youtube.com/watch?v=zOQJRMRTZ7w

Donnerstag, 5. März 2009

Paintball

Kann man adrenalinsüchtig werden? Ich muss mich mal nach Therapien umsehen...

Whatever, auf jeden Fall waren wir (unsere Praktikanten-WG inklusive Hausmeister und Freunde) am Sonntag Paintball spielen. Während andere in der Kirche gesessen sind ;-) Das ist hier in Südafrika ganz großes Kino (Paintball, nicht die Kirche)! Für mich hat sich ein Kindheitstraum erfüllt, und am liebsten würde ich jeden Tag wieder spielen. aaaahhhhhhh..................Und heute tingelte ich durch die Stadt, sah einen Go-Kart-Laden und heizte spontan mal eben ein paar Runden mit quietschenden Reifen durch ein Erdgeschoss Pretorias. Oh mann, mein Herz (und das ist jetzt positivst gemeint)..........................


When will this bubblebath-dreamlife end? Jetzt am Wochenende gehts wieder ein bisschen abenteuern mit den aktionsgeilen Praktikanten: Canyoning steht auf dem Programm! When will this bubblebath-dreamlife end? . . .